BAYRAKTAR AKINCI IM WAFFENTEST: TüRKISCHE KAMPFDROHNE SCHIEßT ERSTMALS AUF SEEZIELE

Die vom Istanbuler Privatunternehmen Baykar entwickelte Kampfdrohne Akinci weitet ihr Aufgabenfeld aus. Bei einem Waffentest zerstörte ein Akinci-Exemplar jüngst feste und bewegliche Seeziele – mit türkischer Munition und türkischem Zielsystem.

Der Drohnenspezialist Baykar Technologies aus Istanbul ist einer der Stars in der aufstrebenden türkischen Rüstungsindustrie. Das Hightech-Unternehmen mit Start-up-Attitüde hat sich mit der Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayarktar TB2 international einen Namen gemacht – und die TB2 inzwischen in alle Welt exportiert. Mit der jet-getriebenen Stealth-Kampfdrohne Kızılelma, die seit Dezember 2022 fliegt, sorgte Baykar erst recht für Furore.

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50.000 Stunden am Himmel

Angesichts der Strahlkraft dieses futuristischen Fluggeräts gerät die hochfliegende Langstreckendrohne Bayraktar Akinci in der öffentlichen Wahrnehmung fast ins Hintertreffen. Zu Unrecht, denn das zweimotorige Turboprop-UCAV steht seit 2021 bei der türkischen Luftwaffe im Dienst – mittlerweile in hoher zweistelliger Zahl. 2023 leisteten Akinci-Drohnen wertvolle Dienste bei der Suche nach Überlebenden der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei. Die gesamte Akinci-Flotte hat laut Hersteller bereits die magische Marke von 50.000 Flugstunden geknackt. Aktuell arbeiten die Türken verstärkt an der "Integration einheimischer Munition und Unterkomponenten" in das Fluggerät.

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"Großer Feuertest" über Wasser

Bei Waffentests über Wasser erreichte Baykar mit der Akinci kürzlich einen weiteren Meilenstein: Erstmals griff eine Akinci – aus 30.000 Fuß Höhe, also über 9.100 Meter – mit türkischer Ausrüstung feste und bewegliche Seeziele an. Dabei nutzte das zum Test herangezogene Exemplar das von Aselsan aus Ankara entwickelte Aufklärungs-, Überwachungs- und Zielsystem ASELFLIR-500. Als Waffe der Wahl kam laser- und GPS-gelenkte "intelligente Mikromunition" MAM-T des Herstellers Roketsan zum Einsatz. Laut Baykar bestand die Akinci den "großen Feuertest" mit Bravour und zerstörte sowohl das feste Seeziel als auch ein fahrendes, unbemanntes Albatros-S-Schnellboot plangemäß. Die vom Boden aus gesteuerte Kampfdrohne war zuvor vom Baykar-Testzentrum am Flughafen Tekirdağ-Çorlu im Nordwesten der Türkei gestartet.

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Die Baykar Bayraktar Akinci

Baykar bietet die Akinci inzwischen auf dem heimischen wie dem Exportmarkt in drei Varianten an. Die ursprüngliche Version Akinci-A mit 900 PS Leistung, die Akinci-B mit 1.500 PS sowie seit Februar 2024 die aktuelle Topversion Akinci-C mit 1.700 PS. Als Antrieb der A-Ausführung dienen Turboprop-Triebwerke des ukrainischen Herstellers Iwtschenko-Progress, während die Akinci-B mit PT-6A von Pratt & Whitney Canada fliegt. Über die Motorisierung der Akinci-C gibt es keine offiziellen Angaben – vermutlich kommt hier in Gestalt des Motor Sitsch MS-500 wieder ein ukrainisches Fabikat zum Zug. Neben der Türkei haben auch Länder wie Aserbaidschan, Äthiopien, Kirgisistan, Libyen, Pakistan sowie zuletzt Saudi-Arabien Akinci-Drohnen bestellt.

2024-05-08T13:50:21Z dg43tfdfdgfd