SUPERKAMPFHUBSCHRAUBER IN DER ERPROBUNG: SIKORSKY BEGINNT TEST DES RAIDER X : FLIEGT ER?

Im Februar gab die US Army überraschend das FARA-Programm auf. Nun hat Sikorsky trotzdem den Prototyp des Raider X zumindest am Boden gestartet – vielleicht mit einem Hintergedanken.

Die Überraschung allerseits war groß, als die US Army am 8. Februar scheinbar aus dem Nichts das Ende des FARA-Programms verkündete. Das Future Attack Reconnaissance Aircraft sollte den neuen Kampfhubschrauber der US-Armee darstellen. Damit die Investitionen nicht komplett umsonst sind, hat Sikorsky jetzt in West Palm Beach, Florida, mit Bodenversuchen des Raider X begonnen.

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Triebwerk im Mittelpunkt

Ein Video des Herstellers zeigt das erstmalige Anlassen des Helikopters am 10. April mit seinen gegenläufigen Koaxial-Rotoren und dem T901-Triebwerk von GE Aerospace. Der zu sehende, austretende Rauch stammt vom zur Konservierung in den Leitungen befindlichen Öl. Flugversuche plant Sikorsky aber weiterhin nicht. Stattdessen scheint der Antrieb im Mittelpunkt zu stehen, der ja künftig in die UH-60 Black Hawk und AH-64 Apache nachgerüstet werden soll. Aus diesem Grund dürften die Ingenieure auch den Druckpropeller des Raider X nicht zugeschaltet haben.

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50 Prozent mehr Leistung

"Wir sammelten Daten im niedrigen Drehzahlbereich. Es lief gut", sagte Sikorsky-Präsident Paul Lemmo beim jährlichen Treffen der Army Aviation Association in Denver. Der Antrieb entstand im Rahmen des ITEP-Projekts (Improved Turbine Engine Program) und soll 50 Prozent mehr Leistung bei 25 Prozent weniger Verbrauch als beim Vorgänger T700 liefern. Der Erstflug einer UH-60M mit dem T901 ist für Anfang kommendes Jahr vorgesehen.

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Vorschlag für die NATO

Trotzdem besteht noch ein Fünkchen Hoffnung für das exotische Fluggerät: Sikorsky will eine Variante der X2-Testmaschine ins Rennen um die nächste Hubschraubergeneration der NATO bringen. Auf der Basis des Verbundhubschraubers plant die Firma einen Vorschlag für das Next-Generation-Rotorcraft-Capability-Programm (NGRC) des Verteidigungsbündnisses.

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Starke Konkurrenz

Doch hier ist die Konkurrenz groß: Bell und Leonardo haben bereits angekündigt, sich mit einem gemeinsamen Til-Rotor-Entwurf zu bewerben. Auch Airbus dürfte mit einer Version des vor kurzem erstmals geflogenen Racer mit von der Partie sein. Die sechs NATO-Mitglieder Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien und die Niederlande hatten das Programm Mitte 2022 gestartet, um bis zum Jahr 2040 einen neuen, mittleren Militärhubschrauber in Dienst zu stellen.

2024-04-30T07:33:45Z dg43tfdfdgfd