ATLAS VPN WURDE ABGESCHALTET: DARUM BETRIFFT DAS ALLE VPN-NUTZER

Atlas VPN, ein kleinerer, aber sehr beliebter VPN-Dienst, hat seinen Betrieb, wie bereits Ende März 2024 angekündigt, am 24. April 2024 eingestellt. Alle aktuell zahlenden Abonnenten wurden zum Schwesterunternehmen NordVPN transferiert. Atlas VPN ist nur einer in einer langen Reihe von VPNs, die in den letzten Jahren von größeren Sicherheitsdiensten übernommen wurden.

Als Hauptgrund für die Schließung nannte Atlas VPN den zunehmenden Wettbewerb und die steigenden Kosten. Atlas VPN erklärte, dass die “unüberwindbaren Herausforderungen” zu groß geworden seien und man in einem hart umkämpften Markt nicht mehr mithalten könne.

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Der beliebte Freemium-VPN-Dienst wurde 2021 von Nord Security übernommen, mit dem Versprechen, dass Atlas VPN als unabhängiges Unternehmen weiterarbeiten würde. Das hat sich nun geändert, und die gesamte Nutzerbasis von rund sechs Millionen Mitgliedern ging nach der Schließung zu dem viel größeren NordVPN über. Damit setzt sich ein beunruhigender Trend fort: die Konsolidierung auf dem VPN-Markt.

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Der VPN-Konsolidierungstrend

Der weltweite VPN-Markt hat einen Wert von etwa 38 Milliarden Euro. Kein Wunder also, dass sich die Technologieunternehmen darum reißen, so viel wie möglich von diesem Vermögen zu kontrollieren. Was früher ein vielfältiger Markt war, der aus kleinen, unabhängigen VPN-Unternehmen bestand, ist heute zu einem homogenen Sicherheitskonsortium geworden.

Finanzstarke Sicherheitskonglomerate haben systematisch kleinere VPNs aufgekauft und in ihre eigenen Unternehmen integriert. Atlas VPN ist nur das jüngste Beispiel.

Marktkonsolidierung ist nicht per se etwas Schlechtes, und Fusionen sind in der schnelllebigen Welt der Technik üblich. Aber diese Dachgesellschaften verschleiern oft absichtlich, dass sie selbst Eigentümer von VPNs sind, um den Verbrauchern die Wahrheit vorzuenthalten.

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Ein unabhängiges VPN, das von einem zusammengewürfelten Team von Verfechtern des Datenschutzes gegründet und betrieben wird, hat etwas Liebenswertes an sich. Und das ist genau die Botschaft, mit der diese Konglomerate werben, selbst nachdem sie längst kleinere VPNs aufgekauft und das ursprüngliche Gründerteam ersetzt haben.

In einem Bericht aus dem Jahr 2022 hat VPN Pro festgestellt, dass 105 der weltweit beliebtesten VPNs im Besitz von nur 24 Unternehmen sind. Das mag nach viel klingen, aber bedenken Sie, dass sechs der 10 beliebtesten VPNs denselben drei Unternehmen gehören: Kape Technologies, Ziff Davis und Nord Security.

Kape Technologies, früher bekannt als Crossrider, besitzt drei der beliebtesten VPNs, darunter ExpressVPN, Private Internet Access und CyberGhost VPN. Das Unternehmen geriet 2018 in die Kritik, als seine Adware Crossrider es Dritten ermöglichte, Werbung in die Browser ahnungsloser Nutzer einzublenden – das Unternehmen firmierte um, um sich von dem Skandal zu distanzieren.

Ziff Davis, ehemals J2 Global Inc, besitzt die Top-VPNs IPVanish und StrongVPN. Außerdem gehören dem Unternehmen eine ganze Reihe von Tech- und Medienseiten. Dazu gehören Ookla, Down Detector, Encrypt.me, Mashable, IGN und PCMag.com.

Surfshark

Nord Security besitzt zwei der größten VPNs, die derzeit auf dem Markt sind: Surfshark und das mega-populäre NordVPN. Abgesehen von einer Datenpanne im Jahr 2021 hat Nord Security trotz seines enormen Marktanteils ein relativ sauberes Image behalten. Mit der Übernahme von Atlas VPN ist Nord nun einer der größten VPN-Anbieter der Welt.

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Der Wettbewerb auf dem Markt ist gut für VPNs. Er treibt Fortschritt und Innovation voran und hält die Preise niedrig. Wenn nur einige wenige Unternehmen die Mehrheit der VPNs besitzen, bedeutet dies, dass es weniger Anreize für Innovationen gibt und die Preise so manipuliert werden können, dass sie dem Unternehmen und nicht dem Verbraucher nützen.

In der VPN-Branche steht der Schutz der Privatsphäre der Nutzer an erster Stelle, was bedeutet, dass Transparenz bei den Eigentumsverhältnissen und dem Betrieb all dieser Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist. Als VPN-Nutzer möchten Sie sicher sein, dass Sie wissen, welche Unternehmen Ihre Daten kontrollieren und verwalten. Fusionen können das Wasser in Bezug auf Dateneigentum und rechtliche Zuständigkeiten verwirren.

Die Auflösung von Atlas VPN und die Fusion mit NordVPN zeigen, dass der Trend zur VPN-Konsolidierung ungebrochen ist – zumindest so lange, bis alle kleineren Anbieter aufgekauft sind. Für die Verbraucher bedeuten diese laufenden Fusionen und Übernahmen, dass eine immer kleinere Anzahl von Unternehmen die Kontrolle über Ihre Daten haben wird. Darunter leidet nicht nur der Preiswettbewerb, sondern auch die Innovation, die ein reichhaltiges und vielfältiges VPN-Ökosystem mit sich bringt.

Dieser Artikel erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation PC-World und wurde von uns übersetzt und angepasst.

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