AUSLISTUNGEN - REWE STREITET MIT MONDELEZ! SUPERMARKT-RIESE NIMMT PRODUKTE AUS DEN FILIALEN

Supermarktriese Rewe und Discounter Penny streiten sich mit Mondelez. Offenbar gibt es jetzt in vielen Filialen sogar Lücken in den Regalen. Die Kunden sollen von den Auslistungen nichts merken. Die beiden Einzelhändler wenden einen alten Trick an.

In den letzten Monaten hatte sich die Situation zwischen Herstellern und Handel entspannt. Die letzten großen Preisverhandlungen waren glimpflich verlaufen und es kam sehr rasch zu einer Einigung. Dass es auch ganz anders laufen kann, beweisen nun der Handelskonzern Rewe und Hersteller Mondelez. In den Filialen klaffen bereits Lücken im Süßwarenregal, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“ (Paid-Content).

Besonders betroffen sind Süßwaren verschiedener Mondelez-Marken wie Milka, Oreo und Tuc. Selbstständige Rewe-Kaufleute berichten dem Branchendienst, dass besonders die beliebte 100-Gramm-Tafel von Milka langsam knapp werde.

Mondelez pocht offenbar auf höhere Preise, diese will Rewe für seine Filialen nicht hinnehmen. Als Grund für die Preiserhöhung gibt der Hersteller den Anstieg der Rohstoffpreise für Kakao an. Dieser war kurz vor Ostern zeitweise auf den Handelsmärkten explodiert.

Als Folge davon haben viele Produzenten in diesem Jahr ihre Preise erhöht oder diese für Sommer angekündigt.

Die betroffenen Filialen kaschieren die Regallücken offenbar mit Konkurrenz-Produkten. So ersetzen Marken wie etwa „Rewe Beste Wahl“, „Rewe Bio“, „Schogetten“, „Knoppers“ und „Kit Kat“ die fehlenden Süßwaren.

Konditionsverhandlungen beginnen eigentlich im Herbst

Die alljährlichen Konditionsverhandlungen beginnen eigentlich im Spätsommer. In diesem Jahr zeichnen sich keine größeren Auseinandersetzungen ab. Denn die Hersteller verzichten auf markante Preiserhöhungen. 

An den Gesprächen nehmen jene Firmen teil, die zwei Drittel des Gesamtsortiments beim Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Edeka, Netto Marken-Discounter, Hit und anderen Händlern ausmachen. Bei den Gesprächen geht es nicht nur um die Preise für die nächsten Monate, sondern auch um Werbung, Position der Produkte in den Filialen und Lieferkonditionen.

In den Vorjahren haben diese Konditionsverhandlungen immer wieder zu Rauswürfen geführt. Aus den Beratungen wurden Streitereien, die zu Verkaufs- und Lieferstopps führten. Mit Psychotricks, Beschimpfungen und auch plötzlichen Terminabsagen versuchen Händler und Hersteller die besseren Konditionen aus den Verhandlungen zu schlagen. Dabei wird vor allem ein hoher emotionaler Druck aufgebaut.

Darum fliegen Produkte aus den Regalen

Sogenannte „Auslistungen“ und Lieferstopps sind Maßnahmen, um Druck auszuüben. Doch es gibt dabei keine klaren Gewinner. Händler gehen einerseits die Umsätze flöten und Hersteller müssen um Marktanteile fürchten, weil die leeren Regalflächen von Konkurrenzprodukten eingenommen werden. Auch Kundinnen und Kunden müssen sich umstellen. Sie finden ihre Lieblingsprodukte nicht mehr vor.

In der Regel lenken Hersteller und Händler irgendwann ein und kehren gemeinsam an den Verhandlungstisch, um Konditionen erneut zu verhandeln.

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