BANKEN: INSIDER – UBS WILL KOSTEN IM ASSET MANAGEMENT UM HUNDERTE MILLIONEN SENKEN

Die Schweizer Großbank überprüft ihr Asset Management auf Einsparpotenzial. Die Sparte gehört zu den am wenigsten rentablen des Geldhauses.

Die Schweizer Großbank UBS nimmt Insidern zufolge ihr Asset Management – das Geschäft mit Profi-Kunden wie Pensionskassen und Versicherungen – unter die Lupe. Bei der Überprüfung der Sparte, die zu den am wenigsten rentablen im Bankkonzern gehört, gehe es in einem ersten Schritt darum, die Ausgaben zu senken, sagten mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Die UBS wolle in der Einheit mindestens 300 Millionen Dollar einsparen, sagte ein Insider. Unter anderem solle das durch den Abbau von in der Schweiz angesiedelten Back-Office-Mitarbeitern erreicht werden, die von der Credit Suisse übernommen wurden. Überlegt werde auch, ob Teile des Asset Managements in das größere Vermögensverwaltungsgeschäft der Bank integriert werden sollten, erklärten die Insider. Die UBS lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Asset-Management-Sparte steigerte die verwalteten Vermögen im vergangenen Jahr auch dank der Übernahme des gestrauchelten Rivalen Credit Suisse auf rund 1,6 Billionen Dollar. Doch die Einheit hat zu kämpfen: Im vierten Quartal zogen die Kunden netto zwölf Milliarden Dollar Vermögen ab. Und der Geschäftsaufwand unter Ausschluss der Intergrationskosten für die Credit Suisse wuchs im gesamten Jahr 2023 um 35 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Im Januar hatte die UBS Aleksandar Ivanovic zum Chef des Asset Managements ernannt. Er löste Suni Harford ab, der den Geschäftsbereich rund fünf Jahre lang geleitet hatte.

Mehr ald dieHälfte der Einnahmen entfallen auf das Global Wealth Management

Das Asset Managment steht im Schatten des Global Wealth Managements – der Vermögensverwaltung für reiche und superreiche Kunden. In diesem dominierenden Geschäftsbereich erzielte die UBS vergangenes Jahr mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen von insgesamt 40,8 Milliarden Dollar, während das Asset Management weniger als sieben Prozent dazu beitrug. Im Asset Management werden Kundengelder in einer Vielzahl von Produkten angelegt, die Rendite versprechen. Das Geschäft ist wettbewerbsintensiv, so dass größere Anbieter im Vorteil sind.

Die UBS will die Aufwand-Ertrags-Quote bis Ende 2026 unter 70 Prozent drücken – das heißt, für jeden Dollar Ertrag sollen dann weniger als 70 Cent aufgewendet werden. Die Kosten sollen bis dahin um rund 13 Milliarden Dollar gesenkt werden. Die Bank hat auch bereits eine engere Zusammenarbeit von Vermögensverwaltung und Asset Management in Aussicht gestellt. Nach Aussage einiger Insider sind intern manche Banker der Ansicht, dass mit einer Integration des Asset Managements in die Vermögensverwaltung die Synergien gesteigert werden könnten, da beide Bereiche oft ähnliche Kunden ansprechen.

Das Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS wird von Iqbal Khan geleitet, einem ehemaligen Banker der Credit Suisse, der als ein Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef Sergio Ermotti gilt.

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