BöRSE: DAX NACH BOE-ENTSCHEID MIT NEUEM REKORDHOCH

Der Dax schafft es über die Marke von 18.600 Punkten. Damit erklimmt er am Donnerstagmittag ein neues Allzeithoch.

Der Dax hat im Feiertagshandel am Donnerstag ein neues Rekordhoch erreicht. Für gute Stimmung sorgten unter anderem Aussagen aus der britischen Zentralbank, die die Hoffnung der Anleger auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik in ganz Europa bestärkten. Der deutsche Leitindex zog in der Spitze um ein Prozent auf bis zu 18.686 Punkte an und erzielte damit ein neues Allzeithoch. Der EuroStoxx50 notierte kaum verändert bei 5038 Stellen. Zuvor hatte er bis zu einem halben Prozent verloren. Laut Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners lägen die Schwankungen daran, dass bei den feiertagsbedingt niedrigen Umsätzen deutlich weniger Orders ausreichten, um die Börsen zu bewegen.

Die Bank of England (BoE) hielt ungeachtet der nachlassenden Inflation vorerst an ihrer Hochzinspolitik fest, signalisierte aber zugleich eine nahende Zinswende. Das Pfund verlor daraufhin zeitweise bis zu 0,4 Prozent auf 1,24 Dollar. Es baute die Gewinne allerdings bald wieder ab und lag nahe der Null-Marke wie vor der BoE-Sitzung. „Die Frage ist, ob sie schon im nächsten Monat im Einklang mit einem wahrscheinlichen Schritt der EZB erfolgen oder bis August warten“, sagte Hussain Mehdi, Stratege bei HSBC Asset Management. „So oder so, die Zinsen in Europa werden sinken, und zwar wahrscheinlich vor der geldpolitischen Wende der US-Notenbank Fed, der die Hände durch die hartnäckigere Inflation in den USA gebunden sind.“

China nicht mehr deutscher Handelspartner Nummer eins

Die Futures für die wichtigsten US-Indizes traten indes auf der Stelle. Die von frischen Jobdaten angespornte Hoffnung auf eine erste Zinssenkung der Fed vor der US-Präsidentenwahl glich Kursverluste bei wichtigen Unternehmen nach enttäuschenden Zahlen aus.

Im Rampenlicht stand auch China. Überraschend starke Außenhandelsdaten für April weckten Hoffnungen auf eine Erholung in der Volksrepublik. China ist allerdings nicht mehr der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Die USA überholten die Volksrepublik im ersten Quartal, wie Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis von offiziellen Daten des Statistischen Bundesamtes ergeben.

Die Aussicht auf eine steigende Nachfrage aus China nach den starken Daten zu Importen und Exporten stützte die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils gut ein halbes Prozent auf 84,05 und 79,49 Dollar pro Barrel (159 Liter). Zur Kauflaune der Investoren trug auch ein Anstieg der US-Vorräte bei. Die Lagerbestände des weltweit größten Ölverbrauchers gingen überraschend stark zurück, da die Raffinerieaktivität in Erwartung einer höheren Nachfrage nach Benzin in der Urlaubssaison zugenommen habe, erläuterten die Experten von ANZ Research.

Feindliche Übernahmeangebot von BBVA stützt Sabadell

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien des Chipherstellers Infineon, die um gut zwei Prozent auf 36,85 Euro vorrückten. Die Experten der US-Großbank Morgan Stanley hatten das Kursziel auf 45 von 40 Euro angehoben. Die Verlangsamung in Infineons Industrie- und Automobilgeschäft sei kurz davor, den Tiefstpunkt zu erreichen und einen Erholungskurs einzuschlagen, hieß es in der Erklärung.

Aus den Depots flogen dagegen zahlreiche Aktien nach der Ausschüttung der Dividende. Die Papiere von Unternehmen wie Mercedes-Benz, Allianz und Vonovia verloren zwischen 2,7 und 5,8 Prozent.

Im Rampenlicht an der Börse in Madrid standen die Banken. Ein feindliches Übernahmeangebot der Konkurrentin BBVA trieb die Aktie von Banco Sabadell um knapp vier Prozent an. BBVA verloren im Gegenzug fast sieben Prozent. Das in Bilbao ansässige Geldhaus wendete sich direkt an die Sabadell-Aktionäre, nachdem die kleinere Rivalin ihre Kaufofferte abgelehnt hatte.

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