WAR AUF MALLORCA AKTIV: NEUER WIRT WILL AUSFLUGSLOKAL „AUS DORNRöSCHENSCHLAF WECKEN“

Verletzung soll kein Hindernis sein

War auf Mallorca aktiv: Neuer Wirt will Ausflugslokal „aus Dornröschenschlaf wecken“

Nach rund eineinhalb Jahren ist für das „Eichbichl-Stüberl“ in Habach endlich ein neuer Wirt gefunden. Andreas Darra ist gelernter Koch und erfahrener Gastronom.

Habach – Eigentlich hatte Andreas Darra mit der Gastronomie abgeschlossen. Über 20 Jahre hat der 58-Jährige auf Mallorca verbracht. Hier habe er im Laufe der Jahre insgesamt sechs Restaurants betrieben und auch enge Kontakte zu zahlreichen Fernsehköchen gepflegt, erzählt der gebürtige Berliner im Telefongespräch mit der Heimatzeitung; beispielsweise mit Tim Mälzer. Aus Altersgründen sei er 2022 nach Deutschland zurückgekommen. Denn die Arbeit in Küche und Lokal sei wegen der Hitze in den Sommermonaten auf der Insel brutal.

„Eichbichl-Stüberl“ in Habach: „Es muss aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden“

Zurück in der Heimat „wollte ich eigentlich gar keine Gastronomie mehr.“ Doch das Schicksal des seit nunmehr eineinhalb Jahren geschlossenen „Eichbichl-Stüberl“ rührte und reizte ihn gleichermaßen. Und er beschloss: „Es muss aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.“

Viele Jahre war die urige Wirtschaft am Ortsrand von Habach ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und ein gern besuchtes Ausflugslokal von Ausflüglern aus der gesamten Region. Nachdem das langjährige Wirte-Ehepaar Ingrid und Herbert Messing Ende 2018 nach 31 Jahren aufgehört hatte, trat Sebastian Degenhardt im Mai 2019 die Nachfolge als Wirt des einstigen Lifthäusels an – ein Neustart, der kein gutes Ende nahm. Im Herbst 2022 verschwand der gelernte Küchenmeister, der unter anderem im Fünf-Sterne-Hotel „Alpenhof“ in Murnau als Küchenchef tätig gewesen ist. Seitdem suchte die Gemeinde als Eigentümerin nach einem neuen Pächter.

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Zwar gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Interessenten, wie Bürgermeister Michael Strobl sagte. Weil sie aber kein geeignetes Personal fanden, seien alle wieder abgesprungen. Dass man nun endlich einen neuen Pächter gefunden hat, darüber sei er „sehr erleichtert“, betont der Bürgermeister. So richtig freuen kann er sich nach den schlechten Erfahrungen mit dem Vorgänger-Pächter aber noch nicht. „Wir hoffen, dass es jetzt passt. Aber das haben wir beim letzten Mal auch gedacht.“

Eröffnung vielleicht schon am kommenden Wochenende

Der neue Wirt, der in Niederbayern aufgewachsen ist und zunächst Energie- und Versorgungstechnik studierte, freut sich offenbar auf seine neue Wirtschaft. Denn obwohl Darra erst vor wenigen Tagen einen Unfall hatte und nun schwer am Bein verletzt ist, möchte er das „Eichbichl-Stüberl“ nach Möglichkeit schon am Wochenende, 11. und 12. Mai, eröffnen. „Auf jeden Fall aber noch im Mai.“ Die Arbeit müssten dann halt seine Angestellten übernehmen und er werde auf einem Stuhl sitzend das Treiben verfolgen, meint er lachend.

Viel habe er in den Tagen vor seinem Unfall noch in der Wirtschaft gewerkelt. „Sie sieht jetzt ganz anders aus.“ Der „Feinschliff“ müsse aber bis zu seiner Genesung warten.

Plan für Ausflugslokal in Habach: Andreas Darra will bayerische Küche servieren

Zusammen mit seinem Küchenchef Rolf Heinrich will Darra, der jetzt in Weilheim lebt, seinen Gästen im „Eichbichl-Stüberl“ Gerichte der bayerischen Küche auftischen. „Ich will an die alten Gepflogenheiten von Herbert Messing anknüpfen.“ Wie damals solle das Stüberl wieder zu einem gemütlichen Treffpunkt für Einheimische werden, an dem auch die Ortsvereine ihre Versammlungen abhalten und Ausflügler eine Rast einlegen. Gekocht werden soll mit Produkten aus der Region, die er unter anderem von örtlichen Landwirten oder aus dem nahen Fischweiher beziehe.

Für die Sonntagvormittage plane er Live-Musik, erzählt Darra, der auf sehr ungewöhnliche Weise zum Koch geworden ist. Gekocht habe er als Ausgleich zu seinem Beruf in der Energie- und Versorgungstechnik zwar immer schon gerne, erzählt er. Dass er aber schließlich Koch geworden ist, „das ist aus einer Wette heraus entstanden“. Berufserfahrung sammelte er vor seiner Zeit auf Mallorca unter anderem als verantwortlicher Betreiber der Husumer Hafentage oder als stellvertretender Küchenchef im Theodor-Storm-Hotel in Husum.

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