ELEKTROMOBILITäT: TESLA GIBT OFFENBAR PLäNE FüR NEUES GIGACASTING-VERFAHREN AUF

Der Autobauer will einem Medienbericht zufolge sein Produktionsverfahren Gigacasting nicht weiterentwickeln. Experten sind von dieser Entscheidung überrascht.

Tesla hat einem Medienbericht zufolge seinen Plan für eine Weiterentwicklung des Gigacasting-Fertigungsverfahrens aufgegeben. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im September gemeldet, Ziel des E-Auto-Bauers sei es, den Unterboden per Druckguss in einem Stück herzustellen. Wie Reuters nun von zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr, hat der Konzern im Herbst entsprechende Bemühungen eingestellt.

Stattdessen sei entschieden worden, beim bewährten Verfahren mit drei Teilen zu bleiben wie es etwa beim Model Y und dem Cybertruck angewandt wird. Dabei besteht der Unterboden aus zwei Gigacast-Stücken an Front und Heck sowie einem Mittelteil aus Aluminium und Stahl.

Beim Gigacasting werden große Karosserieteile per Druckguss am Stück gefertigt statt aus vielen Einzelteilen. Dies verringert den Montageaufwand, benötigt wird nur eine große Form. Tesla gilt als Vorreiter bei dem Verfahren.

Das Gigacasting des gesamten Unterbodens als ein einziges Stück wäre ein Durchbruch, der eine radikale Vereinfachung der Produktion und Kostensenkungen mit sich bringen würde. Experten zeigten sich jedoch wenig überrascht von Teslas Zögern.

Dies werde das Unternehmen vor massiven kurzfristigen Investitionen bewahren, sagte Terry Woychowski, Präsident des Ingenieurbüros Caresoft Global. "Hätten sie es lieber in einem großen Stück gemacht? Sicher, das hätten sie, aber zu welchem Preis?"

Tesla muss sparen

Eine Stellungnahme von Tesla lag zunächst nicht vor. Die Aktie des Konzerns lag am Mittwoch nach der Veröffentlichung der Reuters-Meldung 1,8 Prozent im Minus.

Das Unternehmen von Elon Musk spart Kosten vor dem Hintergrund eines fallenden Absatzes und niedrigerer Gewinnmargen, einer weltweit nachlassenden Nachfrage nach E-Autos und einer intensiveren Konkurrenz. Tesla entließ zuletzt mehr als zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft. Auch einige leitende Angestellte sind zurückgetreten oder wurden entlassen. Der US-Konzern konzentriert sich nun mehr auf die Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge.

2024-05-01T21:15:47Z dg43tfdfdgfd