ELON MUSK DüNNT TESLA-MANAGEMENT AUS

»Wir müssen bei den Kosten absolut hart sein«: Tesla trennt sich von zwei weiteren Topmanagern – ihre Teams gehen gleich mit. Konzernchef Musk wird in einer Mail deutlich.

Tesla-Chef Elon Musk legt einem Medienbericht zufolge beim Stellenabbau nach und dünnt das Spitzenmanagement weiter aus. Die für die Supercharger zuständige Managerin Rebecca Tinucci und Daniel Ho, der neue Produkte verantwortet, müssen offenbar den US-Elektroautobauer verlassen.

Das berichtet der Technologie-Informationsdienst »The Information« unter Berufung auf eine E-Mail Musks. Darin hieß es dem Bericht zufolge weiter, es würden alle entlassen, die für Tinucci und Ho arbeiteten. Insgesamt betrifft das ungefähr 500 Menschen.

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»Hoffentlich machen diese Aktionen deutlich, dass wir bei der Zahl der Mitarbeiter und bei den Kosten absolut hart sein müssen«, schreibt Musk demnach in seiner Mail. »Während einige Spitzenmanager das ernst nehmen, ist das bei den meisten anderen nicht der Fall.«

Tesla antwortete zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen einen großen Stellenabbau angekündigt. Auch im Werk in Grünheide bei Berlin sollen mehrere Hundert Arbeitsplätze gestrichen werden.

Musk hatte Mitte April in einer unternehmensinternen Nachricht angekündigt, wegen der zuletzt schwachen Absatzzahlen mehr als zehn Prozent der Angestellten entlassen zu wollen. Kurz darauf hatten zwei seiner Topmanager ihren Abgang angekündigt: Technikchef Drew Baglino, der seit 2019 zum engsten Führungszirkel des wertvollsten Autobauers der Welt gezählt hatte, und Rohan Patel. Letzterer ist Teslas Topmanager für Public Policy und damit der oberste Lobbyist des Unternehmens.

In der aktuellen Mail, aus der »The Information« zitiert, kündigt Musk nun die Auflösung von Patels gesamtem Team an. Für Teslas deutsches Werk in Grünheide nahe Berlin dürfte diese Entscheidung die relevanteste sein.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD), einer der wichtigsten Befürworter der Tesla-Ansiedlung, bezeichnete Patel in der Vergangenheit als den Mann am anderen Ende des roten Telefons – also seine Kontaktperson bei Tesla, der ihm die Launen des Tesla-Gründers erklärt und Krisen beilegt.

Nach der Entlassungswelle und Patels Abgang wartete der Minister zuletzt darauf, einen Nachfolger für Teslas obersten Lobbyisten benannt zu bekommen. Ob es einen solchen jetzt überhaupt geben wird, ist fraglich.

Dabei steht Tesla gerade in Deutschland vor einer schwierigen politischen Situation: Nachdem die Bürger von Grünheide im Februar die geplante Erweiterung der einzigen europäischen Fabrik des Elektroauto-Pioniers abgelehnt haben, will der Gemeinderat von Grünheide Mitte Mai einen überarbeiteten Bebauungsplan vorschlagen. Durch diese kritische Phase muss Tesla nun erst mal ohne ein professionelles Lobbyteam navigieren.

2024-04-30T11:16:03Z dg43tfdfdgfd