GROßBRAND WüTET IN RENOMMIERTER FABRIK – „MEIN LEBENSWERK IST DAHIN“

Stockfabrik Gastrock

Großbrand wütet in renommierter Fabrik – „Mein Lebenswerk ist dahin“

Bei einem Großbrand in Wahlhausen, auf Thüringer Seite Nachbarort von Bad Sooden-Allendorf, ist am Dienstag (30.04.2024) ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Wahlhausen – Im thüringischen Wahlhausen, Nachbarort von Bad Sooden-Allendorf und unmittelbar an der Grenze zu Hessen gelegen, hat am Dienstag ein Großbrand den renommierten Stockmacher-Betrieb Gastrock vollständig zerstört. Die Behörden, die zunächst von einer niedrigeren Zahl ausgingen, korrigierten im Laufe des Tages ihre Angaben und sprechen jetzt von einem Schaden in Millionenhöhe.

Ausgebrochen war das Feuer morgens vermutlich durch eine Verpuffung oder Explosion im Spänebunker, wo die Flammen reichlich Nahrung fanden. Sie zündeten durch und setzten bis zum frühen Mittag die gesamte, langgestreckte Produktionshalle am Ortsrand in Brand.

Rauchsäule kilometerweit zu sehen

Aus kilometerweiter Entfernung war die Rauchsäule zu sehen, die auch am späten Nachmittag in abgeschwächter Form noch über dem Firmengelände stand. Vorsichtshalber waren die Einwohner der 300-Seelen-Gemeinde aufgefordert worden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Warnung wurde später aufgehoben. Während der stundenlangen Löscharbeiten blieb die Straße zum Nachbarort Dietzenrode für den Verkehr gesperrt.

Zur Brandbekämpfung wurden auf thüringer und hessischer Seite sämtliche Feuerwehren im näheren Umkreis alarmiert, so auch die Badestädter Wehr, die ihre gesamte Flotte mobilisiert hatte, darunter auch die 30-Meter-Drehleiter zur Bekämpfung von Flammen an Stellen, die sonst nicht zu erreichen gewesen wären.

Knapp 200 Kräfte im Einsatz

Wegen extremer Hitze war für die Träger von Atemschutzgeräten ein Eindringen ins Gebäude nicht möglich. Nach Angaben des Landkreises Eichsfeld waren insgesamt knapp 200 Kräfte mit 50 Fahrzeugen im Einsatz, neben der Polizei auch das Technische Hilfswerk aus Eschwege und das DRK mit Rettungswagen. Verletzte soll es aber nicht gegeben haben.

Mit Beschäftigten seines Hauses beobachtete Firmenchef Hans-Jochen Gastrock den Großeinsatz aus angemessener Entfernung. „Mein Lebenswerk ist dahin“, so die erste Reaktion des schockierten Mannes. Aufgeben ist für ihn allerdings keine Option. Vielmehr rief er seine Mitarbeiter auf, als Team zusammenzustehen und nach Abschluss der Ermittlungen und den Formalitäten mit der Versicherung beim Wiederaufbau der Traditionsfirma zu helfen. Das aber kann dauern. Und auf nicht absehbare Zeit sind die 30 Beschäftigten ohne Arbeit.

Das Familienunternehmen steht seit 1868 in fünfter Generation unter der Leitung von Hans-Jochen Gastrock und gehört zu den modernsten Stockfabriken der Welt. Jährlich hergestellt werden dort etwa 400 000 Wander-, Natur- und Jagdstöcke, außerdem Leichtmetall- und Carbonstöcke sowie Stützschirme. (zcc)

2024-04-30T12:18:12Z dg43tfdfdgfd