STOPP IM BAUGEBIET: ARCHäOLOGISCHE ENTDECKUNG VERZöGERT PLäNE

Rehden

Stopp im Baugebiet: Archäologische Entdeckung verzögert Pläne

Archäologische Untersuchungen im Baugebiet „Mühlenweg/Wähaus-Ehrling“ in Rehden verzögern die Erschließung. Ob dieses Jahr noch gebaut werden kann, ist fraglich.

Rehden – In der Vergangenheit war die Gemeinde Rehden immer recht fix, wenn es darum ging, neue Bauplätze auszuweisen, doch beim neuen großen Baugebiet „Mühlenweg/Wähaus-Ehrling“, das auf einer Ackerfläche zwischen den Straßen Mühlenweg und Wähaus-Ehrling an die bestehende Bebauung anschließen soll, hakt es irgendwie. Das ist umso ärgerlicher, als die Gemeinde momentan keine Bauplätze mehr im Angebot hat.

Hinweise auf Siedlung im Baugebiet entdeckt: Häuslebauer müssen warten

Aktuell verzögern die archäologischen Untersuchungen, die im Vorfeld einer Maßnahme dieser Art verpflichtend sind, die Erschließung, denn die mit der Prüfung beauftragte Firma hat dort tatsächlich Hinweise auf Siedlungstätigkeit gefunden. In welchem Ausmaß und von welcher Bedeutung diese Funde sind, sei der Verwaltung noch nicht bekannt, wie Fachdienstleiter Ralf Lammers auf Nachfrage der Kreiszeitung erklärt. Klar ist aber, dass es länger als erwartet dauern wird, bis die ersten Häuslebauer starten können.

Schon im Mai 2021 hatte die Gemeinde Rehden mit der Bauleitplanung für das Baugebiet mit etwa 40 Bauplätzen begonnen, im Mai 2023 fasste der Gemeinderat den abschließenden Satzungsbeschluss. Im Haushaltsplan 2024 stehen 700 000 Euro für die Erschließung bereit.

„Laut Auskunft der untersuchenden Firma soll die Prospektion noch bis Ende Mai andauern“, erklärt Lammers. Die mit den Erschließungsarbeiten beauftragte Tiefbaufirma werde circa Mitte Mai beginnen. „Es soll zunächst der Anschluss an den vorhandenen Kanal im Bereich der Straße Wähaus-Ehrling erfolgen, und danach werden die Arbeiten im Gebiet selber beginnen.“ Es werde mit einer Bauzeit von rund fünfeinhalb Monaten gerechnet, sodass eine Fertigstellung wohl nicht vor November erfolge, so Ralf Lammers weiter. Sobald ein Ende der Bauzeit absehbar ist, soll sie Vermarktung beginnen. „Ob die ersten Bauherren dann noch in diesem Jahr starten können, hängt sicherlich auch von den Witterungsbedingungen ab.“

Grundstücksvergabe des neuen Baugebiets: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“

Wie berichtet, möchte der Gemeinderat für dieses Baugebiet eine Vergaberichtlinie verabschieden. Anhand eines Punktekatalogs kann sie beispielsweise Interessenten, die in der näheren Region wohnen, junge Familien oder Menschen, die sich besonders stark ehrenamtlich im Ort engagieren, bei der Grundstücksvergabe begünstigen. Bislang ging es in der Gemeinde Rehden nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Nach welchen Kriterien die Grundstücksvergabe erfolgt, wird der Gemeinderat voraussichtlich bis Sommer dieses Jahres beschließen. Derzeit seien sie noch in der politischen Beratung, so Lammers. Im Rahmen dieser Beratungen würden auch die Grundstückspreise festgelegt und die Anzahl der im ersten Vergabeverfahren zu vergebenden Bauplätze.

Ein weiteres kleines Baugebiet mit bis zu 14 Grundstücken ist zwischen Schulstraße und Düversbrucher Straße geplant. Hier wird es allerdings noch deutlich länger dauern, bis die ersten Bauherren starten können. Der Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet „Schulstraße V“ wurde im September 2023 gefasst, das Planverfahren wird etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen. Auch hier läuft nicht alles ganz so wie vorgesehen. Die Gemeinde wollte ein CO2-armes Baugebiet entwickeln und war mit den Stadtwerken Huntetal im Gespräch über die Erstellung eines Nahwärmekonzepts. Aufgrund der Fördermodalitäten lasse sich das aber nicht umsetzen, erklärt Ralf Lammers. „Das Gebiet passt nicht zu den Förderkriterien, und ohne Förderung lässt sich so ein Konzept wirtschaftlich nicht darstellen.“

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