ITA-ÜBERNAHME: ITALIEN UND LUFTHANSA MACHEN ZUGESTäNDNISSE NACH BEDENKEN VON EU-KOMMISSION

Die Wettbewerbshüter der EU blockieren bislang einen Einstieg der Lufthansa bei der staatlichen Fluggesellschaft ITA Airways. Ein Verzicht bei Langstrecken sowie Start- und Landerechten soll die Kommission nun offenbar umstimmen.

Mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war sich die Lufthansa bereits im vergangenen Mai handelseinig, doch die EU-Kommission bremste die geplante Übernahme der staatlichen Fluggesellschaft ITA Airways aus. Nun haben Italien und die Lufthansa neue Zugeständnisse vorgelegt, die der EU-Kommission zu einer Genehmigung des Deals bewegen soll. Das teilten das italienische Wirtschaftsministerium und ein Lufthansa-Sprecher mit. Brüssel seien demnach fristgerecht »Ergänzungen« gemäß den Forderungen der Kommission angeboten worden, hieß es.

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Details wurden nicht genannt. Die Lufthansa will zunächst ein 41-Prozent-Paket an ITA erwerben, dem Nachfolger der früheren Alitalia. Dafür sollen der ITA 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Später soll die deutsche Fluglinie zu bestimmten Bedingungen weitere 49 Prozent und dann die restlichen 10 Prozent bekommen können. Bisher fehlt aber noch die Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter.

Die EU-Kommission verlängerte erneut die Frist, bis zu der eine Entscheidung fallen soll, bis zum 4. Juli. »Wir erwarten weiterhin für den Sommer eine positive Entscheidung aus Brüssel«, sagte Vorstandschef Carsten Spohr auf der Lufthansa-Hauptversammlung. Für die Lufthansa sei die Übernahme der nächste logische Schritt, sich stärker international aufzustellen.

Wie die Zeitung »La Repubblica« berichtete, gehört zu den neuen Vorschlägen ein zwei Jahre langer Verzicht auf die Integration von ITAs Angebot auf der Langstrecke. Der Wettbewerb würde damit durch die Übernahme zunächst nicht eingeschränkt. Die Lufthansa würde in dieser Zeit Flugrouten etwa zwischen Italien und den USA für Konkurrenten öffnen. Auf der Kurzstrecke wolle Lufthansa einige Flüge für drei Jahre lang dem britischen Billigflieger Easyjet überlassen. Zudem verzichteten die Airlines auf noch mehr Start- und Landerechte am Flughafen Mailand Linate. Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich zu den Details zunächst nicht äußern.

2024-05-07T11:27:57Z dg43tfdfdgfd