KLIMA-KRISE: DAS MEKONG-DILEMMA - EIN FLUSS, SIEBEN STAATEN UND 60 MILLIONEN MENSCHEN

Energie, Fischfang, Landwirtschaft: Alle Staaten am Mekong wollen vom drittgrößten Strom Asiens profitieren. Aber das Wasser hält sich nicht an Ländergrenzen.

Niemand warnt, wenn das Wasser aus China kommt.

Der Mekong ist fast 5000 Kilometer lang. Er entspringt in den tibetischen Bergen und fließt dann nacheinander durch China, Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam. Zwei der größten Dämme der Welt stauen den Fluss im chinesischen Oberlauf. China nutzt die Wasserkraft, um Energie zu erzeugen.

»Oft kommt dann nicht genügend Wasser in Vietnam und den anderen Ländern an, die ihre Reisfelder bewässern müssen. Weil im chinesischen Teil dieses Wasser zurückgehalten wird«, erklärt Maria Stöhr im Podcast. Als Asienkorrespondentin des SPIEGEL-Projekts Globale Gesellschaft hat sie monatelang zum Mekong recherchiert und immer wieder Regionen am Fluss besucht.

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»Entlässt dann einer von diesen riesigen chinesischen Staudämmen das angestaute Wasser, um Strom zu erzeugen, dann geben die da oben ja nicht Bescheid: ›Achtung da unten, jetzt kommt gleich Wasser!‹ Und zwei Tage später haben die Länder am unteren Verlauf dann riesige Überschwemmungen, was auch wieder ein riesiges Problem ist.«

Jeder will vom Mekong profitieren. Von den Möglichkeiten zur Energiegewinnung. Von seinen Sedimenten, die in der Bauindustrie genutzt werden. Von der Bewässerung für die Landwirtschaft. Und seinen natürlichen Nahrungsquellen, den Fischbeständen und essbaren Algen.

Nicht nur China hat Staudämme gebaut. Die Gesellschaften Südostasiens wachsen schnell und benötigen Energie, Behausungen, Nahrung. Das verändert das Leben der Menschen am Mekong nachhaltig, lässt Fischbestände dramatisch zurückgehen und sorgt für Erosion an seinen Ufern. Und dann ist da noch die Klimakrise, die dafür sorgt, dass sich die Regenzeit verspätet und Hitzewellen das fruchtbare Land an den Ufern des Flusses zusätzlich austrocknen.

Wie steht es um den Mekong, den Fluss der bis zu 60 Millionen Menschen in Südostasien ernährt? Darüber spricht Maria Stöhr in dieser Episode des SPIEGEL-Auslandspodcasts Acht Milliarden.

Diese Folge hören Sie hier:

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