NEUE WINDRäDER IN DER PLANUNG: FAST 40 ANLAGEN SOLLEN KOMMEN

Twistringen

Neue Windräder in der Planung: Fast 40 Anlagen sollen kommen

Die Stadt Twistringen und betroffene Einwohner profitieren dank neuem Gesetz finanziell. Fast 40 neue Windkraft-Anlagen geplant.

Twistringen – Der niedersächsische Landtag hat vor wenigen Tagen sein Windgesetz verabschiedet. Damit werden Betreiber von Windkraftanlagen erstmals verpflichtet, für jedes neue Windrad eine Akzeptanzabgabe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Kommune zu zahlen. Das sind erfreuliche Nachrichten für Twistringen. Denn dort könnten künftig zahlreiche neue Windräder Geld in die Stadtkasse spülen.

Bis zu 261 Meter hoch: Neue Windräder sollen nach Twistringen kommen

Seit dem vergangenen Jahr laufen Planungsverfahren für Windparkprojekte in Abbenhausen, Altenmarhorst und Rüssen. Darüber hinaus hat die Regensburger Firma Orsted Onshore nun beantragt, eine Fläche in Stelle als Windvorranggebiet im Flächennutzungsplan auszuweisen. Sie beabsichtigt, bis zu drei Windräder mit einer Gesamthöhe von bis zu 261 Metern zu bauen. Die dafür ins Auge gefasste Fläche befindet sich nördlich des Ortskerns, an der Grenze zu Bassum.

„Erst mal geht es darum, ob wir uns dem Thema grundsätzlich widmen wollen“, verdeutlichte Twistringens Stadtplaner Christian Gelhaus am Dienstagabend im Ausschuss für Bau, Umwelt, Klima, Wirtschaftsförderung und Planung. Die Antwort des Gremiums lautete: ja. Es empfahl einstimmig, den Aufstellungsbeschluss für eine Änderung des Flächennutzungsplans für Stelle zu fassen und das Planungsverfahren somit in Gang zu setzen.

„Wir sind schon fast bei 40 neuen Windrädern“, rechnete Gelhaus all die derzeit angeschobenen und angedachten Windkraftprojekte für Twistringen zusammen. „Und es gibt noch weitere Anfragen, mit denen wir uns künftig auseinandersetzen werden.“

Windkraft-Boom in Twistringen: Zahl der Windräder in der Stadt könnte sich verdoppeln

Sollten alle Vorhaben in die Tat umgesetzt werden, könnte sich die Zahl der Windräder im Stadtgebiet unterm Strich mehr als verdoppeln. Laut dem neuen niedersächsischen Windgesetz sollen von neuen Anlagen nicht nur die Kommunen profitieren, sondern auch betroffene Einwohner direkt. Wer ein Windrad baut, ist verpflichtet, den Gemeinden und/oder Einwohnern im Umkreis von 2,5 Kilometern ein angemessenes Angebot zur finanziellen Beteiligung am wirtschaftlichen Überschuss der Anlage zu unterbreiten. Zum Beispiel in Form von Direktzahlungen, gesellschaftlicher Beteiligung oder der verbilligten Lieferung von Energie.

Rhein-Main-Link

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant den Bau einer Erdkabelverbindung von der Nordsee nach Hessen. Die angedachte Trasse dieses sogenannten Rhein-Main-Links führt durch Bereiche Twistringens, in denen Windräder entstehen sollen. Laut Twistringens Stadtplaner Christian Gelhaus weiß Amprion Bescheid. Der Netzbetreiber sei „guten Mutes, dass man eine Lösung findet, zwischen den Windrädern hindurchzukommen.“ Gleiches gelte für den Ost-West-Link von Tennet.

In Altenmarhorst ist es die Westwind Projektierungs-Gesellschaft, die beantragt hat, eine Potenzialfläche für Windenergie auszuweisen. Dem Antrag hat der Twistringer Verwaltungsausschuss bereits Anfang 2023 zugestimmt. Geplant sind 19 Windräder unterhalb des Waldgebiets Dehmse. Der Bauausschuss beschäftigte sich am Dienstag mit dem Vorschlag, die ins Auge gefasste Potenzialfläche noch etwas auszuweiten, um die geplanten Anlagen besser verteilen zu können. „Absicht ist, mit einem größeren Planbereich einzusteigen in das Planverfahren“, erklärte Gelhaus. „Möglicherweise ist dann auch die eine oder andere Anlage mehr drin.“ Welche Erweiterungsmöglichkeiten tatsächlich realisierbar sind, würde im Laufe des Planverfahrens geprüft.

Grundsätzlich stimmte der Ausschuss für die Erweiterung der Fläche und somit für die Neufassung des Aufstellungsbeschlusses. Allerdings mit einer Einschränkung: Ein paar Einbuchtungen, die bis in die Dehmse reichen und somit von Wald umgeben sind, sollen laut der Empfehlung des Ausschusses nicht mit in die Planungen eingeschlossen werden.

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