REPARATUR DES ZERSTöRTEN UFERS ZWISCHEN RHUME UND FREIZEITSEE DAUERT NOCH MONATE - BADEZONE NICHT NUTZBAR

Kostenfrage noch unklar

Reparatur des zerstörten Ufers zwischen Rhume und Freizeitsee dauert noch Monate - Badezone nicht nutzbar

Die Reparatur des beim Weihnachtshochwasser gebrochenen Rhumufers am Freizeitsee in Northeim dauert an.

Northeim – Die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Rhume-Ufers zwischen dem Rhumebett und dem Großen Freizeitsee in Northeim laufen auf Hochtouren. Aktuell wird laut Stadtverwaltung Northeim noch an der weiteren Aufschüttung des Notdamms gearbeitet, der den Grundstock für den später vollständig wiederhergestellten Uferabschnitt bildet.

Die Arbeiten an dieser Notböschung, deren Oberkante noch etwa einen halben Meter unter der früheren Geländekante liegen wird, sollen nach Angaben der Stadt, die bei der Reparatur eng unter anderem mit dem Leineverband zusammenarbeitet, am 19. Mai abgeschlossen sein.

Nach aktueller Einschätzung werden die Arbeiten zur kompletten Wiederherstellung der Böschung aber noch bis mindestens Ende dieses Jahres andauern, so die Stadt.

Darin eingeschlossen sei auch die Verlegung einer neuen Hauptgasleitung in diesem Bereich, die vom Hochwasser unterspült war. Sie wurde entleert. Der Betreiber hat eine Ersatzleitung verlegt. Erst wenn die Hauptgasgasleitung wieder im neu entstehenden Rhume-Ufer neu verlegt sei, könne mit weitergehenden Arbeiten zum endgültigen Wiederaufbau der Böschung sowie der Herrichtung des Seerundweges darauf begonnen werden. Die dafür erforderlichen Planungen laufen bereits.

Bei einer Begehung der Seekommission Mitte April sei der Wasserstand im Freizeitsee noch etwa einen halben Meter höher als normal gewesen, heißt es von der Stadt. Es sei aber erkennbar, dass sich der Wasserstand langsam wieder einpegele.

Ob im Sommer die Badezone am Freizeitsee wieder genutzt werden kann, kann die Stadt noch nicht beantworten. Aktuell sei das Betreten der Uferbereiche, beginnend ab der Schranke zur Liegewiese am DLRG-Container und auch des weiteren westlichen Seeuferbereichs entlang des Seerundwegs bis zur Oppermannschen Brücke an der Kläranlage weiter untersagt. Davon betroffen seien auch die Liege-/Badewiesen.

Geöffnet ist nach umfangreichen Renovierungsarbeiten seit Ende März schon wieder das Restaurant Seeterrassen, das in Teilen über Weihnachten ebenfalls überschwemmt war. Montags und dienstags ist aber Ruhetag.

Fragen und Antworten zur Reparatur

Die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des gebrochenen Rhume-Ufers am Northeimer Freizeitsee laufen. Dazu haben wir weitere Informationen in Fragen und Antworten zusammengestellt:

Warum darf denn die Badezone am Freizeitsee bis auf Weiteres nicht genutzt werden?

Grund ist laut Stadtverwaltung anderem die Wiederherstellung der Flutmulde, also des Überlaufbereichs zwischen Freizeitsee und dem Kiessee A1 unterhalb der Autobahn. Die Wiederherstellung sowie weitere Aufräumarbeiten werden voraussichtlich drei Monate dauern, gerechnet ab dem noch nicht feststehenden Baugebinn. Die Arbeiten werden auch die Nutzung der Liege-/Badewiesen beeinträchtigen.

Warum dauert das so lange?

Es müssen erst alle beteiligten Stellen unter einen Hut gebracht werden. Auf Initiative der Stadt haben diesbezügliche Gespräche zwischen dem Landkreis und den anderen Beteiligten bereits stattgefunden. Eine geplante Sitzung der Seekommission sei auf Bitten der Stadtverwaltung bereits um einen Monat vorgezogen worden, um gemeinsam erforderliche Maßnahmen festzulegen.

Was ist mit der für 7./8. Juni geplanten Beach-Party am Nordufer des Sees?

Die Beachparty kann laut Aussage der Stadt nicht stattfinden. Der Veranstalter sei vonseiten der Stadt bereist informiert worden. Bereits im Februar habe die Stadt den Veranstalter darauf hingewiesen, dass die Folgen des Hochwassers eine Durchführung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erlauben.

Und der Drachenboot-Wettbewerb, kann der am 22. Juni stattfinden?

Ja. Die Stadtverwaltung ist nach eigenen Angaben auf den Drachenbootverein zugegangen, um Lösungen für eine Durchführung zu finden.

Wie sieht es mit den Plänen aus, einen Entwässerungsstichgraben mit Rückschlagklappe am Kiessee A 1 zu graben aus? Das war ja aus Hollenstedt vorgeschlagen worden, damit nicht immer die Landesstraße zwischen Northeim und Hollenstedt überschwemmt wird.

Darauf antwortet die Stadtverwaltung: „Wie bereits mitgeteilt, ist für eine mögliche Lösung ein wasserrechtliches Verfahren beim Landkreis Northeim erforderlich. Die Stadtverwaltung hat eine Machbarkeitsstudie für eine Entlastungsentwässerung des Kiessees 1A beauftragt. Mit ersten Ergebnissen wird Ende Mai gerechnet.“

Die Oppermannsche Brücke als Teil des Leine-Heideradwegs ist gesperrt, aber Radler wurden bislang nicht durch Schilder darauf hingewiesen. Wie lange dauert die Sperrung noch, und erfolgt die Beschilderung?

Die Brücke ist aktuell noch voll gesperrt, weil darüber die unter hohem Druck stehende Ersatzgasleitung verläuft. Das wird so lange der Fall sein bis die alte Hauptleitung, die beim Hochwasser unterspült worden war, wieder neu verlegt sein wird. Ein genauer Zeitpunkt dafür kann noch nicht gesagt werden. Aufgrund des Hochwassers sind laut Stadt zudem Ausspülungen an der Brücke aufgetreten, die auf Vorschlag des Bürgermeisters und nach einem entsprechenden Votum des Verwaltungsausschusses behoben werden sollen. Bürgermeister Simon Hartmann bedauert, dass die Ausschilderung der Radwegumleitung trotz interner Anweisung noch nicht erfolgt ist und bittet um Entschuldigung. Eine mögliche Umleitung und in der Folge eine Ausschilderung des Leine-Heide-Radweges würden umgehend festgelegt.

Wie hoch werden die Gesamtkosten der Reparatur des Rhume-Ufers sein und wer zahlt diese?

Die Gesamtkostensumme kann die Stadtverwaltung noch nicht abschließend beziffern. Eine erste Schätzung der Stadt nur für den Notdamm hatte sich auf eine Viertelmillion Euro belaufen.

Die Stadt arbeitet nach eigenen Angaben an Finanzierungsvereinbarungen sowohl mit den Energieversorgern wegen der Gasleitung als auch mit den weiteren Beteiligten. Neben der Klosterkammer als Geländeeigentümer dürften das unter anderem der Leineverband und auch das Kiesabbauunternehmen sein.

Und was ist mit Versicherungen und Landeshilfen?

Eine Hochwasserrichtlinie des Landes zur finanziellen Unterstützung der Kommunen befindet sich nach Angaben der Stadtverwaltung derzeit im Beteiligungsverfahren mit den Kommunen. Bürgermeister Simon Hartmann: „Ich setze mich dafür ein, dass die Richtlinie auch bei Schäden, die aus Böschungsbrüchen resultieren, greift. Wenn dies der Fall ist, wird die Stadtverwaltung gleich einen Förderantrag stellen.“

Der Kommunale Schadensausgleich (KSA) als der kommunale Haftpflichtversicherer sei von der Stadt vorsorglich informiert worden, heißt es aus dem Rathaus. (Axel Gödecke)

2024-05-07T04:28:33Z dg43tfdfdgfd