RüCKVERSICHERER : RüCKVERSICHERER VERDIENT IM ERSTEN QUARTAL DEUTLICH MEHR ALS ERWARTET

Der weltgrößte Rückversicherer startet überraschend gut in das Jahr 2024. Der Nettogewinn lag nach den ersten drei Monaten gut 600 Millionen Euro über den Erwartungen der Analysten.

Nach einem überraschend starken Jahresauftakt blickt der weltgrößte Rückversicherer Munich Re etwas optimistischer auf die Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr. Dank geringer Belastungen aus Großschäden erzielte der Dax-Konzern im ersten Quartal 2024 einen vorläufigen Nettogewinn von rund 2,1 Milliarden Euro. Damit übertraf das Unternehmen die Analystenschätzungen von im Schnitt rund 1,48 Milliarden Euro deutlich, wie Munich Re am Dienstag per Ad-hoc-Mitteilung bekanntgab.

Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres stieg das Konzernergebnis um fast zwei Drittel. Munich Re hatte zwischen Januar und März 2023 insgesamt 1,27 Milliarden Euro verdient.

An der Prognose, im Gesamtjahr 2024 ein Nettoergebnis von fünf Milliarden Euro zu erzielen, hält Munich Re zwar zunächst fest. Es sei nun aber wahrscheinlicher, dieses Ergebnis zu übertreffen, heißt es in der Mitteilung.

Munich-Re-Aktie: Anleger begrüßen Quartalszahlen

An der Börse kam die Nachricht gut an. Nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen lag die Munich Re-Aktie etwa zwei Prozent im Plus.

Im ersten Quartal lief es für den Konzern in allen Geschäftsbereichen besser als erwartet. In der Schaden-Unfall-Rückversicherung profitierte das Unternehmen davon, dass die Großschäden, vor allem aus schweren Naturkatastrophen, unterdurchschnittlich ausfielen.

Die Schaden-Kosten-Quote, die Versicherer möglichst unter 100 Prozent halten müssen, um profitabel zu arbeiten, lag bei etwa 75 Prozent. Analysten hatten mit einer höheren Quote von 79,3 Prozent gerechnet.

Im Vorjahresquartal, in dem Munich Re unter anderem Schäden im Zusammenhang mit dem schweren Erdbeben in der Türkei tragen musste, hatte sie sogar 86,5 Prozent betragen.

Alle Sparten tragen zu höherem Gewinn bei

Die Sparte Rückversicherung Leben und Gesundheit steuerte in den ersten drei Monaten 2024 ein Ergebnis von rund 600 Millionen Euro bei. Der Erstversicherer Ergo kam auf etwa 300 Millionen Euro. Zugleich sei das Umfeld an den Finanzmärkten zuletzt günstig gewesen, betonte Munich Re. Die Kapitalanlagerendite lag bei rund 3,8 Prozent.

Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal wird Munich Re voraussichtlich am 8. Mai veröffentlichen. Über die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres, in dem Munich Re unter dem Strich 4,6 Milliarden Euro verdient hatte, werden Vorstand und Aufsichtsrat noch einmal bei der an diesem Donnerstag anstehenden Hauptversammlung berichten.

Die Aktionäre sollen dann über eine Dividende von 15 Euro je Aktie abstimmen. Darüber hinaus will das Unternehmen Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen.

Für Wirbel hatte im Vorfeld bereits die Wiederwahl des früheren Vorstandschefs Nikolaus von Bomhard als Aufsichtsratschef gesorgt. Stimmrechtsberater sehen in solchen Konstellationen Interessenskonflikte und fordern daher inzwischen längere Auszeiten, bevor ein ehemaliger Vorstand Aufsichtsratsvorsitzender werden darf. Das Unternehmen stellte sich hingegen hinter seinen Aufsichtsratschef und begründete dies mit der notwendigen Expertise.

2024-04-23T11:11:32Z dg43tfdfdgfd