SPANISCHE POLIZEI NIMMT üBER 100 MUTMAßLICHE BANDENMITGLIEDER FEST

Trickbetrüger geben sich in WhatsApp als Söhne oder Töchter aus, die Hilfe brauchen: Was banal klingt, bringt Kriminellen viel Geld ein. Jetzt gab die spanische Polizei einen Ermittlungserfolg bekannt.

Die spanische Polizei hat in mehreren Landesteilen insgesamt 102 mutmaßliche Mitglieder einer Betrügerbande festgenommen, darunter 28 Frauen. Die Bande soll Eltern mit der »Kind in Not«-Masche um Hunderttausende Euro erleichtert haben. Allein in der Region Alicante habe man 238 Geschädigte registriert, die insgesamt 850.000 Euro verloren hätten, teilt die Polizei am Dienstag mit. Die Opfer hätten Beträge zwischen 800 und 55.000 Euro überwiesen, heißt es. Manche hätten sogar mehrfach hintereinander Geld an die Kriminellen transferiert.

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Bei der skizzierten Betrugsmasche, die bis auf die offenbar recht professionelle Vorarbeit dem sogenannten »digitalen Enkeltrick« ähnelt, treten die Täter über Messengerdienste wie WhatsApp mit ihrem Opfer in Kontakt und geben sich als dessen Sohn oder Tochter aus. Um zu erklären, warum die Kontaktaufnahme von einer unbekannten Telefonnummer aus erfolgt, behaupteten die Täter, dass sie ein Problem mit ihrem Telefon hätten, erklärt die Polizei. Anschließend bitte dieses vermeintliche Kind dann wegen einer erfundenen Notlage um eine dringende Sofortüberweisung auf ein neues Konto. Es seien 500 Bankkonten für solche betrügerischen Transaktionen und 100 Telefonnummern registriert worden, sagt die Polizei.

Auf keinen Fall zum Zahlen überreden lassen

Die Täter gehen ihrer Einschätzung nach gezielt vor und spionieren möglicherweise zunächst die Familienverhältnisse potenzieller Opfer aus. Ausgewählt würden dann zum Beispiel Personen, die ein volljähriges Kind hätten, das an einem anderen Ort studiere, eine Ausbildung mache oder gerade auf Reisen sei, so die Polizei.

Menschen, die in den Fokus der Abzocker geraten, rät die Polizei, auf keinen Fall auf unerwartet eintreffende Zahlungsaufforderungen einzugehen. Der einfachste Weg nach dem Eingang einer solchen Nachricht sei es, mit den eigenen Kindern persönlich zu sprechen, indem man deren angeblich alte, aber bekannte Telefonnummer anrufe.

Mehr Tipps dazu, wie Sie sich gegen Schockanrufe und vergleichbare Maschen schützen, finden Sie hier.

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