STAMMTISCHPAROLEN GEGEN WINDKRAFT: SO HALTEN SIE MIT KNALLHARTEN FAKTEN DAGEGEN

In den Debatten um Erneuerbare Energien und insbesondere um Windkraftanlagen werden häufig kontroverse Meinungen laut. Sie sind von hartnäckigen Halbwahrheiten und Vorurteilen geprägt. Diese simplen, oft emotionsgeladenen Aussagen können eine fundierte Diskussion erschweren und zu Missverständnissen führen. Nicht jeder Deutsche ist erfreut über den raschen Ausbau der Windkraft. EFAHRER.com hilft Ihnen, Stammtischparolen gegen Windkraft mit sachlichen Argumenten zu begegnen.

Stammtischparole 1: Vögel sterben durch Windräder

Eine der bekanntesten Aussagen ist, dass Windräder Vögel gefährden. Dies wird kontrovers diskutiert. Der Naturschutzbund Deutschland schätzt, dass jährlich 100.000 Vögel durch die Rotorblätter der Windräder zu Tode kommen. Doch sowohl der Landesbund für Vogelschutz Bayern (LBV) als auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bezweifeln diese Zahlen aufgrund fehlender Erhebungen. Wie BfN-Sprecherin Ruth Birkhölzer gegenüber dem BR sagte, können nicht alle in Deutschland getöteten Vögel systematisch gezählt und erfasst werden. Die Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland beruhen auf Zufallsfunden und werden durch mathematische Modelle hochgerechnet.

Die Untersuchung eines Bürgerprojekts der US-amerikanischen Umweltschutzorganisation National Audubon Society wiederum kommt zu dem Ergebnis, dass Windkraftanlagen keinen ermittelbaren Einfluss auf die Vogelpopulation haben. Der federführende Wissenschaftler kombinierte Karten der Vogelpopulationen und -arten mit den Standorten und Baudaten aller Anlagen in den Vereinigten Staaten zwischen den Jahren 2000 und 2020. Verblüffenderweise hatte der Bau von Turbinen keine erkennbaren Auswirkungen auf die Vogelpopulationen.

Stammtischparole 2: Infraschall schadet der Gesundheit

Auch der Infraschall ist immer wieder ein präsentes Thema, wenn es um Windkraft geht. Kritiker sind überzeugt, dass Infraschall negative gesundheitliche Auswirkungen hat. Eine Studie von Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl zeigt, dass Menschen durch Windräder unter Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Müdigkeit leiden könnten. Allerdings wurden die Untersuchungen mit wesentlich höheren Frequenzen durchgeführt, als es in der Realität der Fall ist. Die Ergebnisse wurden daher von vielen Seiten angezweifelt.

Gleichzeitig gibt es eine aktuelle Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland, welche genau das Gegenteil beweist. Nämlich, dass nachweislich keine gesundheitlichen Probleme durch Windkraftanlagen entstehen.

Stammtischparole 3: Windräder fallen auseinander

Herabfallende Teile von Windrädern haben es bereits des Öfteren in die Schlagzeilen geschafft. Ein Extremfall war, als in Dornstadt ein gesamter Flügel abbrach. Allerdings sind solche Vorfälle selten. In Dornstadt war der Unfall vor allem aufgrund von extremen Wetterbedingungen entstanden. Windkraftanlagen sind in der Regel sehr sicher. Von den über 28.000 Anlagen (Stand Juli 2023) gab es seit 2005 nur 129 Schadensfälle, berichtet der WDR. Große Unfälle wie der in Dornstadt sind eine Ausnahme.

Stammtischparole 4: Rotorblätter sind nicht nachhaltig

Gegner der Windkraft kritisieren gerne, dass die Rotorblätter der Windräder nicht recycelbar sind und damit nicht nachhaltig. Das stimmt – zum Teil. Wegen der speziellen Materialzusammensetzung können die Rotorblätter nicht einfach in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden. Meist enden sie als Sondermüll und müssen anderweitig entsorgt werden. Allerdings betrifft das nur 10 Prozent des Windrades. Die restlichen 90 Prozent sind recycelbar. Ein großer Anteil der Materialien kann also weiterverarbeitet und wiederverwertet werden.

Ferner gibt es durchaus Ansätze zur Lösung des Problems: So hat ein Unternehmenskonsortium einen ersten Prototyp eines zu 100 Prozent recycelbaren Windturbinenblattes gefertigt. In eine ähnliche Richtung geht auch das deutsche Unternehmen Voodin Blade, das jüngst das erste Holzrotorblatt an einer Windkraftanlage installieren konnte.

2024-05-09T07:05:24Z dg43tfdfdgfd