TRADITIONSLOKAL KURZ VOR WIEDERERöFFNUNG

Traditionslokal kurz vor Wiedereröffnung

Neustart von „Mutter Krauss“ ist für Anfang Mai geplant

Schwalbach - Es hat eine Weile gedauert. Schon seit September 2020 ist die Traditionsgaststätte „Mutter Krauss“ in Alt-Schwalbach geschlossen. Doch das soll sich bald ändern. Für Anfang Mai plant der neue Pächter Rajinder Pal Singh die Wiedereröffnung des altehrwürdigen Lokals. Derzeit betreibt der 38-Jährige zusammen mit seinem Schwager das Restaurant „Spice 7“ in Kelkheim. Das werde er auch fortsetzen, sagt Singh. Parallel dazu sei er aber schon eine Weile auf der Suche nach einem Objekt wie der „Mutter Krauss“ gewesen. Im vergangenen September habe er erstmals Kontakt mit der Eigentümergemeinschaft aufgenommen, berichtet Singh. Nach einem Besichtigungstermin habe er dann entschieden, sich als Pächter für das geschichtsträchtige Lokal zu bewerben. „Es hat mir gut gefallen.“

Dass der indische Gastronom den Zuschlag bekommen hat, sei dessen Konzept zu verdanken gewesen, aber auch der Tatsache, dass er mit dem Gastronomieberater Roland Christ kooperiere, sagt Johannes Manakis, Geschäftsführer der Mutter Krauss Immoverwaltungs GmbH, der das Gebäude gehört. Es habe auch andere Bewerber gegeben. Doch man habe die beste Lösung gesucht. „Deswegen haben wir so lange gewartet.“ Allerdings hatten auch die Renovierungsarbeiten in dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble länger gedauert als ursprünglich geplant. Dabei spielten die Corona-Pandemie und die allgemeinen Engpässe beim Baumaterial eine Rolle, aber auch Auflagen etwa beim Brandschutz.

„Deutsch-hessische Küche“ wird Rajinder Pal Singh künftig in der „Mutter Krauss“ anbieten. Die Speisekarte ist schon online abrufbar. Darauf finden sich regionale Klassiker wie Handkäs’ mit Musik, Rippchen mit Kraut oder die Frankfurter Grüne Soße, die als „Goethes Leibgericht“ angepriesen wird. Wer möchte, kann aber auch ein Schnitzel, Rumpsteak oder Lachsfilet bestellen. Für Vegetarier und Veganer gibt es auf der umfangreichen Karte unter anderem ein Gemüseschnitzel oder die Rösti „Mutter Krauss“.

In den Innenräumen der Wirtschaft kann der neue Pächter 110 Gäste bewirten, im Biergarten stehen weitere 250 Plätze zur Verfügung. Die Einrichtung werde komplett erneuert, teilt Rajinder Pal Singh mit - ob Bänke, Stühle oder die Bar. In den vergangenen Wochen sei es ihm gelungen, mehr als zehn Mitarbeiter anzuheuern. „Wir sind gut ausgestattet“, sagt der 38-Jährige, der sich auf die Wiedereröffnung des Traditionslokals freut. Los gehen soll es am 2. Mai mit einem Probeessen. Am 3 und 4. Mai steht die offizielle Eröffnung an, für die man unter www.landgasthaus-mutter- krauss.de bereits einen Tisch reservieren kann.

Noch unklar ist derweil, was aus der „Genussbotschaft“ wird, die sich im Torbogenhaus des „Mutter-Krauss“-Ensembles befindet. Leider könne er dort kein Frühstück mehr anbieten, bedauert Betreiber Hartmut Truntschka - wegen fehlender Küche und Toiletten. Auch der Versuch, damit in das Hillsite-Gebäude an den Kronberger Hang auszuweichen, habe nicht funktioniert. Das Angebot im Torbogenhaus, das der Gastronom von der Stadt gemietet hat, besteht derzeit nur noch aus Kaffee, Tee und alkoholfreien Getränken.

Was die Hotelzimmer im ersten und zweiten Stock des Hauptgebäudes angeht, werde sich erst einmal nichts ändern, teilt Johannes Manakis mit. Im März 2022 hatten die Eigentümer die Räume Stadt und Kreis als Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung gestellt.

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