USA : WICHTIGER ZEUGE BESTäTIGT HILFE FüR DONALD TRUMP

Am Dienstag setzt der Ex-Herausgeber eines Trump-nahen Boulevardblatts seine Aussage fort. David Pecker sagt, er habe Gerüchte über Trump stets an dessen Anwalt weitergegeben.

Ein zentraler Zeuge im Prozess gegen Donald Trump um Schweigegeld für eine Pornodarstellerin hat bestätigt, dass er dem früheren US-Präsidenten vor der US-Wahl 2016 bei der Beseitigung unliebsamer Geschichten geholfen hat. Der ehemalige Herausgeber des Trump-nahen Boulevardblattes „National Enquirer“, David Pecker, sagte am Dienstag vor Gericht in New York, er habe Mitte August 2015 an einem Treffen mit Trump und dessen Anwalt Michael Cohen teilgenommen.

Dort habe Pecker zugesagt, alle negativen Gerüchte über Trump oder „über Frauen, die Geschichten verkaufen wollen“ sofort an Anwalt Cohen melden zu wollen. Damit habe Cohen potenziell schädliche Berichte „beseitigen“ können. Es sei Pecker zufolge darum gegangen, Trumps Wahlkampf zu unterstützen. Deswegen habe er auch eine Reihe von Schmähartikeln über dessen Konkurrenten veröffentlicht.

Die Anklage wirft Trump – der ebenfalls anwesend war – vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Sex-Darstellerin Daniels beeinflussen wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um ihren eigentlichen Zweck zu verschleiern, so die Vorwürfe. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte.

Trump könnten bei einer Verurteilung mehrere Jahre Haft drohen, die Strafe könnte aber auch zur Bewährung ausgesetzt werden. Auch eine Geldstrafe wäre möglich. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.

Mit der Vernehmung Peckers will die Staatsanwaltschaft ihre Behauptung stützen, dass es Trumps Ziel war, seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen, um bessere Chancen bei der Abstimmung im November 2016 zu haben. Dies soll einer möglichen Argumentation der Verteidigung entgegenwirken, dass es Trump bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darum gegangen sei, Schaden von seiner Familie abzuwenden, dass es sich also lediglich um eine private Zahlung ohne Bezug zur US-Wahl gehandelt habe.

Pecker bestätigte zudem die Zahlung von 30.000 Dollar durch den „National Enquirer“ an einen Angestellten im Trump Tower in New York, der behauptet hatte, er wisse von Trumps Vaterschaft eines außerehelichen Kindes. Der ex-Herausgeber sagte, er habe die Exklusivrechte „wegen der möglichen Verlegenheit“ gekauft, in die die Geschichte Trumps Wahlkampf gebracht hätte – und damals nicht die Intention gehabt, die Story zu veröffentlichen. Cohen habe ihm daraufhin gesagt, der Chef werde sich über die Unterdrückung der Geschichte „sehr freuen“.

Hat Donald Trump gegen Gerichtsauflagen verstoßen?

Bevor der eigentliche Verhandlungstag begann, wollte Richter Juan Merchan noch entscheiden, ob Trump gegen juristische Auflagen zum Prozess verstoßen hat. Der Richter vertagte sich allerdings.

Merchan verhängte die Auflagen, weil Trump bekannt für herabwürdigende Äußerungen gegen Jury-Mitglieder und andere Teile der Justiz sei, hatte der Richter erklärt. Trump darf laut der Vorgabe nicht öffentlich über einige Prozessbeteilige sprechen. Dabei geht es vor allem die Geschworenen – und Trumps ehemaligen Anwalt Michael Cohen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft verlangt vom Gericht, pro Verstoß gegen die Auflagen eine Strafe von 1000 Dollar zu verhängen und Trump daran zu erinnern, dass höhere Geldstrafen und im Wiederholungsfall auch bis zu 30 Tage Gefängnis möglich wären.

Cohen ist ein wichtiger Zeuge im laufenden Verfahren, Trump und er sind inzwischen erbitterte Widersacher. Der Ex-Präsident beschwerte sich mehrfach darüber, dass Cohen sich öffentlich zu dem Prozess äußern könne, Trump aber keine Möglichkeit zur Antwort habe.

Dennoch nutzte Trump mehrfach die Fernsehkameras am Gerichtsgebäude, um gegen Cohen zu schießen. Auch auf Social Media postete Trump Angriffe gegen Cohen, etwa auf seinem eigenen Netzwerk Truth Social.

Cohen hat auch direkt mit dem Fall rund um die Zahlungen an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels zu tun, um die es in Trump Fall geht. Der Anwalt saß eine Gefängnisstrafe dafür ab, dass er mit den Zahlungen Bundesgesetze zur Finanzierung von Wahlkampagnen missachtet hatte.

Trump hatte auch in dem Zivilverfahren rund um aufgeblähte Vermögenswerte gegen Schweigeauflagen des Gerichts verstoßen. Anfang 2024 entschied der zuständige Richter endgültig, dass der Ex-Präsident dafür eine Strafe von 15.000 Dollar zahlen muss.

Erstpublikation: 23.04.2024, 18:58 Uhr.

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