"VERSIFFT UND ANGEROSTET“: NEUER TESLA-AKKU SCHOCKT GUTACHTER

Wie einige andere Elektroautobauer ist auch Tesla recht großzügig bei der Garantie auf seine Antriebsbatterien: Wer ein Model S oder Model X fährt, genießt bis zu acht Jahre oder für 240.000 Kilometer Garantie für die Batterie, je nachdem, was zuerst eintritt. Beim Model 3 und Model Y sind es – je nach Variante – ebenfalls acht Jahre oder 160.000 beziehungsweise 192.000 Kilometer. Bei zertifizierten Gebrauchtwagen wird die Restlaufzeit der Batteriegarantie auf den neuen Besitzer übertragen, erklärt Tesla auf seiner Website.

Dass ein Akkutausch jedoch nicht immer alle Probleme beseitigt, zeigt der Fall eines Tesla-Käufers aus dem Raum Starnberg, der EFAHRER.com vorliegt. Da es sich dabei um ein laufendes Verfahren handelt, kann EFAHRER.com keine Klarnamen nennen.

Tesla-Tauschbatterie gibt nach 8 Monaten erneut den Geist auf

Der Käufer hatte im Dezember 2022 ein Tesla Model S 85D mit einer Laufleistung von 145.300 Kilometern gekauft. Schon auf dem Heimweg versagte allerdings der Akku des Stromers. Weil das Model S noch bis Mai 2023 Garantie hatte, führte ein Tesla Servicecenter einen Akkutausch durch und ersetzte den Energiespeicher durch eine gebrauchte, aber wiederaufbereitete Batterie – was bei Tesla und einigen anderen Autobauern zunächst nicht ungewöhnlich ist.

Allerdings erlitt das Model S weitere acht Monate und rund 32.000 Kilometer später einen weiteren Batterieschaden: Die Batterie ließ sich nur noch bis zu 30 Prozent Ladestand aufladen, der Stromer ist somit im Alltag kaum zu gebrauchen. Auf Nachfrage beim zuständigen Servicecenter und nach einem Batterietest teilte man dem Tesla-Besitzer mit, dass die Batterie defekt sei und erneut komplett ausgetauscht werden müsse.

Der Tesla-Besitzer ließ sein Fahrzeug daraufhin von einer unabhängigen Tesla-Werkstatt untersuchen – mit bestürzenden Ergebnissen. Grund für ihn, einen Anwalt zu beauftragen: Dr. Christoph Lindner, selbst ernannter Tesla-Anwalt, war für ihn die richtige Adresse. 

Unabhängiger Tesla-Experte von Tauschakku entsetzt 

Laut des anwaltlichen Schreibens, das der Tesla-Besitzer in Auftrag gegeben hat und das EFAHRER.com vorliegt, fand der unabhängige Tesla-Experte die Batterie in einem desaströsen Zustand vor: Die Batterie sei "versifft und teilweise angerostet" gewesen. Fotoaufnahmen, die dem Schreiben angefügt sind, belegen starke Korrosionsspuren und Verschmutzungen.

Durch die vorliegende Dokumentation, das Schadensbild und die Auskunft des unabhängigen Mechanikers sei "klar ersichtlich", dass die wiederaufbereitete Batterie bereits beim Einbau defekt gewesen sein müsse. Der Schaden habe sich offenbar über Jahre hinweg ausgebreitet, heißt es in dem anwaltlichen Schreiben. Somit wirft der Anwalt Tesla eine Schlechtleistung aus dem Garantievertrag vor.

Damit nicht genug: Dr. Christoph Lindner verweist im Gespräch mit EFAHRER.com darauf, dass in seiner Kanzlei aktuell vermehrt Fälle auftauchen, bei denen Tauschbatterien in mangelhaftem Zustand in Tesla-Fahrzeugen verbaut wurden.

Die Kanzlei Lindner hat Tesla nun dazu aufgefordert, den entstandenen Schaden auszugleichen beziehungsweise eine Nachbesserung durchzuführen. Eine Antwort des Elektroautobauers steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. 

privat

2024-04-19T17:03:54Z dg43tfdfdgfd