„VORZEIGE-UNTERKUNFT“: ERSTE BEWOHNER BEZIEHEN DAS NEUE ASYL-CONTAINER-GEBäUDE IN LENGGRIES

Rundgang für Anwohner und Gemeinde

„Vorzeige-Unterkunft“: Erste Bewohner beziehen das neue Asyl-Container-Gebäude in Lenggries

Anfang der Woche haben die ersten Bewohner die neue Asylunterkunft im Lenggrieser Gewerbegebiet bezogen. Vorab lud das Landratsamt Anwohner und die Gemeinde ein, sich das Container-Gebäude und Gelände anzuschauen. Dabei wurden Fragen zur Unterbringung und Sicherheit geklärt.

Lenggries – Dass der Bau der neuen Asylunterkunft an der Scharfreiterstraße in Lenggries für einige Unruhe in der Gemeinde sorgte, ist kein Geheimnis. Wie berichtet, lehnte der Bauausschuss und Gemeinderat aufgrund vieler offener Fragen sowie Größe der Anlage den privaten Antrag ab. Da es aus baurechtlicher Betrachtung dafür aber keinen Grund gab und der Landkreis bekanntermaßen dringend Unterkünfte dieser Art braucht, genehmigte das Landratsamt das Bauvorhaben dennoch.

Die Sorgen und Bedenken sind nicht abgerissen. Wir versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen.

Stefan Klaffenbacher, Bürgermeister von Lenggries

„Die Sorgen und Bedenken sind nicht abgerissen“, berichtete Bürgermeister Stefan Klaffenbacher beim Rundgang. „Wir versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen. Die Anlage ist sauber aufgestellt und wir sind zuversichtlich, dass es sich einspielt.“ Der Sachgebietsleiter Asylwesen im Landratsamt, Andreas Baumann, versicherte dem Bürgermeister, bei der Zuteilung darauf zu achten („Wir haben das im Blick“). Man könne es sich bei „dieser Vorzeige-Unterkunft nicht erlauben, dass irgendetwas schiefgeht“.

Asylunterkunft an der Scharfreiterstraße: regionaler Sicherheitsdienst sieben Tage rund um die Uhr vor Ort

Für Ordnung auf beiden Seiten des umzäunten Areals achten immer zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, die sieben Tage die Woche rund um die Uhr vor Ort sind, erklärte Baumann weiter. Das Gelände dürfen nur Bewohner oder angemeldete Besucher betreten, die ihren Ausweis hinterlegen müssen. Das Büro des Sicherheitsdienstes befindet sich in den Räumen des ehemaligen BMW-Autohauses –mit Blick auf das Eingangstor, das von dort aus über einen roten Knopf geöffnet werden kann.

Im selben Gebäude befindet sich auch der Waschraum, die Gemeinschaftsküche mit Ofen sowie Tischen und Stühlen. Der großzügige Aufenthaltsraum ist mit einem schweren grauen Schallschutzvorhang abtrennbar. „Damit die Kinder dort auch lernen und Hausaufgaben machen können“, so Baumann. Im hinteren Teil befindet sich zudem das Büro vom Verein „Hilfe von Mensch zu Mensch“.

In dem Büro des Vereins können sich die Bewohner im Rahmen von Integrationsmaßnahmen in allen Lebensbereichen beraten lassen und informieren, an welche Behörden sie sich wenden können, erklärte Asylsozialberater Brandon Morrell. Auch werden Fragen zur Einschulung, Kindergärten und Ärzten geklärt. „Wir helfen vor Ort und stellen die notwendigen Weichen.“

In der neue Asylunterkunft Lenggries befinden sich rund 100 Betten auf zwei Etagen verteilt

In der Asylunterkunft befinden sich rund 100 Betten. Diese sind in den 24 Containern auf zwei Etagen verteilt. Auf 36 Quadratmetern befinden sich jeweils zwei Stockbetten, gegenüber ein Tisch und Metall-Spinde. Jedes der hellen Zimmer besitzt zudem eine Küchenzeile (Spüle, Herdplatten und Kühlschrank) sowie ein kleines Bad (Dusche, WC und Waschbecken).

In der Außenanlage vor der Asylunterkunft befindet sich ein geräumiger Holzstadel mit Bänken (Raucherecke). Außerdem sind auf dem Hof, der noch begrünt wird, Spielgeräte für Kinder geplant. „Baulich fügt es sich gut ein“, sagte Baumann mit Blick auf die neue Asylunterkunft im Lenggrieser Gewerbegebiet.

Da die seit fast zehn Jahren bestehende Container-Asylunterkunft an der Geiersteinstraße mit rund 70 Personen aufgelöst werden soll, sind von dort Anfang der Woche nun die ersten 30 Bewohner – darunter Familien mit Kindern – in die neue Anlage im Gewerbegebiet an der Scharfreiterstraße umgezogen. Laut Baumann ist der dortige Pachtvertrag zwischen dem Landratsamt und dem privaten Eigentümer der Anlage für zehn Jahre beschlossen worden. „Dann schauen wir weiter.“

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

2024-05-09T05:43:23Z dg43tfdfdgfd