CéLINE DION IM INTERVIEW: EINBLICKE IN IHREN NEUEN ALLTAG MIT DEM "STIFF-PERSON-SYNDROM"

»Vorerst muss ich lernen, damit zu leben.« Sängerin Céline Dion leidet an einer seltenen Nervenkrankheit. In einem Interview gibt sie Einblicke in ihren neuen Alltag, fern von Konzerthallen.

Seit bei Céline Dion, 56, vor zwei Jahren eine seltene Autoimmunerkrankung festgestellt wurde, tritt sie in der Öffentlichkeit nur noch selten auf. Jetzt hat sie sich für das Mai-Cover der französischen »Vogue« ablichten lassen und der Zeitschrift ein ausführliches Interview gegeben. Es sei »eine Menge Arbeit«, gegen die Krankheit anzukämpfen, aber sie nehme jeden Tag, wie er komme, sagt sie: »Ich hoffe, dass wir ein Wundermittel finden, einen Weg, mit wissenschaftlicher Forschung zu heilen, aber vorerst muss ich lernen, damit zu leben.«

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Dion leidet an der neurologischen Störung »Stiff-Person-Syndrom«. Die Erkrankung, die vor allem Muskelkrämpfe und stechende Schmerzen hervorruft, betrifft neben Dions Beinen auch ihre Stimmbänder: Sie hat manchmal Probleme beim Laufen und beim Singen.

»Am Anfang habe ich mich gefragt: warum ich? Wie ist das passiert? Was habe ich getan? Ist das meine Schuld?«, erzählt sie. Sie sei dann zu folgender Erkenntnis gekommen: »Das Leben gibt dir keine Antworten. Man muss es einfach leben!«

Für sie gebe es nur zwei Möglichkeiten: »Entweder ich trainiere wie ein Athlet und arbeite super hart, oder ich schalte ab und es ist vorbei.« Sie habe sich dafür entschieden, »mit meinem ganzen Körper und Geist zu arbeiten, von Kopf bis Fuß, mit einem medizinischen Team«. Sie mache fünf Tage pro Woche Physiotherapie und trainiere ihren Gesang. »Ich arbeite an meinen Zehen, meinen Knien, meinen Waden, meinen Fingern, meinem Gesang, meiner Stimme…«

Termine ihrer »Courage World Tour« hatte sie zunächst immer wieder verschoben. Nun sagt sie: Für eine mögliche Rückkehr auf die Bühne könne sie derzeit keinen Zeitpunkt nennen. »So wie die Dinge stehen, kann ich nicht sagen: ›Ja, in vier Monaten.‹ Ich weiß es nicht … Mein Körper wird es mir sagen. Andererseits will ich nicht nur warten.« Aber es gebe etwas, was niemals aufhören werde, »und das ist der Wille. Es ist die Leidenschaft. Es ist der Traum. Es ist die Entschlossenheit«.

Ihren Kampf gegen ihre Krankheit will Dion in einem Dokumentarfilm festhalten. Mit einem Auftritt bei den Grammys sorgte sie im Februar für Überraschung: Sie kam auf die Bühne, um das beste Album des Jahres zu präsentieren.

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