GROßER ANDRANG BEIM „SOGESUND“-INFOTAG IN SCHONGAU

Tag der offenen Tür am MVZ

Großer Andrang beim „SOGesund“-Infotag in Schongau

Das Medizinische Versorgungszentrum lockte beim Tag der offenen Tür zahlreiche Besucher an, die sich unter dem Motto „Medizin erleben“ am Standort Schongau informieren konnten. Das Angebot fand großen Anklang.

Schongau – Das Krankenhaus Schongau war einmal. Seit gut zwei Monaten gibt es nun an gleicher Stelle das Medizinische Versorgungszentrum, kurz MVZ, das sich unter dem Namen „SOGesund“ firmiert hat. In der Bevölkerung sorgt die Einrichtung noch für viele Fragezeichen, immer wieder verbunden mit der Enttäuschung und Unzufriedenheit über das deutlich abgespeckte Angebot und die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter (wir berichteten).

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das hat die Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau am Tag der offenen Tür zum Anlass genommen, interessierte Gäste über die neuen Strukturen, das Leistungsspektrum und die Versorgungsqualität am Standort Schongau aufzuklären. Bereits zum Veranstaltungsbeginn strömten am Wochenende mehrere Hundert Besucher aus der Lechstadt und Region ins MVZ. Dabei war der Kinderwagen genauso auszumachen wie der Rollator, denn bei dem vielfältigen Programm mit Führungen, Vorträgen, Info-Ständen, einer Rallye und Kinderbetreuung mit verschiedenen Aktionen war für jeden etwas dabei.

Zahlreiche Mitarbeiter beteiligten sich an dem umfangreichen Angebot und sorgten auch für das leibliche wohl der Gäste. Nicht nur für Senioren spannend war beispielsweise im Bereich der Tagesklinik für Schmerztherapie eine Messung zur Muskelanspannung und entspannten Atmung, die bei der Diagnostik und Therapie für Schmerzpatienten zum Einsatz kommt.

Das Team aus Ärzten, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten sowie Pflegekräften stellte dazu sich ergänzende Verfahren und Ziele vor, die regelmäßig in Gruppen von maximal acht Patienten absolviert werden können.

Blick in den Aufwachraum

Anästhesist Dr. Steven Schmid machte den Besuchern bewusst, welche Operationen am MVZ weiterhin durchgeführt werden können und ermöglichte einen Blick in den Aufwachraum, in dem sich nach wie vor vier Betten für zwei OP-Räume befinden. Auf der Station 6 mit 40 zusätzlichen Betten werden Patienten der Inneren Medizin, Chirurgie sowie von den Belegärzten weiter aufgenommen und mit neuen Schichtmodellen der Bezugspflegekräfte von Anfang bis Ende des Aufenthalts betreut.

Besonderes Interesse am Thema Notfallversorgung

Auf besonders großes Interesse stieß die Notfallversorgung, bei der es in Schongau eine der größten Veränderungen gab. Statt einer „Notaufnahme“ gibt es jetzt bekanntlich nur noch werktags von 8 bis 18 Uhr eine „Notfallambulanz“, die aber für die Veranstaltung am Wochenende ebenfalls geöffnet war. „Schade, dass es keine Notaufnahme mehr gibt, denn in Weilheim ist es nicht so schön wie hier“: Diesen Satz hörten die Mitarbeiter besonders oft an diesem Tag. Dennoch ermunterten sie die Besucher, bei Unsicherheiten bezüglich der Zuständigkeiten immer in Schongau anzurufen, da aufgrund neuer Laborgeräte ein sofortiger Behandlungsbeginn möglich ist und eventuell eine notwendige Verlagerung mit dem Rettungswagen organisiert werden kann.

Dennoch bleibt die Sorge, dass außerhalb der Öffnungszeiten der Weg nach Weilheim zu weit ist, wie eine besorgte Seniorin berichtete, die ihre Enkel oft am Wochenende betreut und hofft, dass kein Notfall eintritt.

Die Fäden der Organisation des Aktionstages liefen bei Petra Hunger, Leitung der Unternehmenskommunikation, zusammen. Sie freute sich ebenso wie Geschäftsführer Thomas Lippmann über das große Interesse und die positive Resonanz, die überall zu vernehmen war.

Besucher äußern auch Sorgen

Dr. Imanuel Neuwirth, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, überzeugte in seinem Vortrag über „Schulter – Ellenbogen –Knie“ mit neuesten, modernen Behandlungsmethoden, die in Schongau dank der interdisziplinären Zusammen-arbeit von Operateur und Therapeuten nach Terminvereinbarung möglich sind. Mit Aufbruchsstimmung und Blick nach Pfronten, wo die umstrukturierte Klinik bereits einen Schritt weiter als in Schongau sei, warb er für das Vertrauen der Bevölkerung, dass im MVZ Medizin auf sehr hohem Niveau praktiziert und sich hoffentlich ebenso erfolgreich etablieren und stetig weiter entwickeln werde.

Sicherlich wird an den kommenden Wochentagen wieder weniger Gewusel auf den Gängen herrschen. Es stehen eben auch viele Räume frei und es gibt noch viel Platz für neue Ideen und Möglichkeiten. Auf der Homepage kann man sich weiter über die „wohnortnahe und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung mit bester vernetzter Kompetenz“ informieren. Ob die Internetadresse meinkrankenhaus2030.de den Weg in die Zukunft weist, bleibt dahingestellt.

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