GRüNE SEHEN „DRASTISCHE VERSCHLECHTERUNG“

Grüne sehen „drastische Verschlechterung“

Kritik an Wegzug des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes und Stillstand beim Neuroneum

HOCHTAUNUS - Mit Unverständnis haben die Grünen der Kreistagsfraktion in der Zeitung gelesen, dass der Ärztliche Bereitschaftsdienst (ÄBD) am Krankenhaus in Bad Homburg zum 30. Juni schließen wird. Für die Patientinnen und Patienten bedeute der Wegfall an diesem zentralen Ort „eine drastische Verschlechterung der medizinischen Versorgung“, erklärt die haushaltspolitische Sprecherin Sabine Schwarz-Odewald. „Die verbleibenden Bereitschaftsdienste in Usingen, Höchst, Bad Soden und Frankfurt sind bereits gut ausgelastet. Lange Wartezeiten und längere Anfahrten sind programmiert“, ist sie überzeugt.

Wieder einmal habe das Geld eine entscheidende Rolle gespielt: Klinikleitung und Kassenärztliche Vereinigung (KV) hätten sich über eine Erhöhung des Mietpreises nicht einigen können, so Schwarz-Odewald. „Dieses kompromisslose Vorgehen erinnert an einen weiteren Konflikt auf dem Klinikgelände mit dem Rehazentrum Neuroneum.“

„Kompromissloses Vorgehen“

Dessen „dringend benötigter Neubau“ stehe vor dem Aus. Auch hier sei erbittert um Kosten für Erschließung und Straßennutzung gestritten worden. Das seien „nicht akzeptable Entscheidungen, die dringend einer Korrektur bedürfen“, meint sie. „Auch aus Gründen der Zukunftssicherung des Standorts der Klinik in Bad Homburg ist die Bündelung von verschiedenen medizinischen Dienstleistern auf dem Klinikgelände ein wesentlicher Vorteil.“

Auch in der Bürgerliste Bad Homburg (BLB) ist man „entsetzt über die Entwicklung am Kreiskrankenhaus“. „Wie viele Negativschlagzeilen wollen sich die Leitung und der Aufsichtsrat der Klinik noch leisten?“, fragt die Parteivorsitzende Beate Fleige in Richtung Landrat Ulrich Krebs (CDU). Erst das „Gezerre“ um den Ausbau des Neuroneums „und nun noch das rigide Verhalten gegenüber dem ÄBD“. Krebs pocht beim geplanten Ausbau des neurologischen Rehazentrums auf dem Campus auf Zahlungen fürs Wegerecht, die deren Geschäftsführerin nicht leisten will. „Zu leiden haben in beiden Fällen die Menschen, die dieser Einrichtungen dringend bedürfen“, so Fleige. Auf deren Rücken würden „solche Scharmützel wie die Frage nach dem Wegerecht oder einem verlegten, aber schlecht beleuchteten Eingang ausgetragen“. Den Verantwortlichen scheine nicht bewusst zu sein, dass dadurch das Renommee sowohl der Klinik als auch Bad Homburg leide.

Man könne erwarten, dass Homburgs OB Hetjes (CDU) sich „mehr für die Belange unserer Stadt einsetzt. Sein Parteifreund Ulrich Krebs wird ja wohl ein offenes Wort verstehen können“. Auch Fleige hält „eine Kurskorrektur im Hinblick auf das politische Verhältnis zwischen Stadt und Kreis“ für geboten. ahi

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