STAUB AUS DER SAHARA TREIBT GRIECHEN IN DIE NOTAUFNAHMEN

Die Sicht ist trübe – und für viele Menschen kommen auch noch gesundheitliche Probleme hinzu: In Griechenland sorgt Staub aus Afrika für volle Krankenhäuser. Atemwegsexperten sind besorgt.

Im Laufe des Dienstags färbte sich der Himmel über Athen tiefrot und sorgte neben Atembeschwerden auch für eine schummrige, bedrückende Atmosphäre.

Wegen großer Mengen Saharastaub in der Luft sind am Wochenanfang in Athen mehr Menschen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vorstellig geworden als sonst. Sie werden von Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen geplagt. Auch auf der Insel Kreta und in der Stadt Kalamata schlugen die Ärzte Alarm: Dort hätten sich die Menschen in vielen Fällen an Pneumologen gewandt, berichtete die Zeitung »To Proto Thema«.

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Fachleute hatte bereits vor der Wetterlage gewarnt und vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergien geraten, sich nicht im Freien aufzuhalten. Der griechische Pneumologen-Verband teilte mit, der afrikanische Staub enthalte selbst kleinste Partikel, die tief in die Lunge eindringen könnten. Auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen werde der Staub in Verbindung gebracht.

Das Phänomen war in diesem Jahr auch schon in Deutschland zu beobachten gewesen. Während der Ostertage gelangen mit dem Wind außergewöhnlich viele Staubpartikel aus der Sahara nach Deutschland.

Staubige Ostern auch in der Schweiz

Dass Saharastaub den Himmel trübt, kommt in Mitteleuropa häufiger vor. Die Staubpartikel aus der Wüste werden laut DWD etwa 5- bis 15-mal pro Jahr nach Europa getragen. In der Intensität sei das aber eher selten, hatte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst die Situation vor gut vier Wochen bewertet.

Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt. Der Wind trägt die feinen Partikel anschließend mitunter Tausende Kilometer weit nach Norden. Das passiert vor allem im Frühjahr und im Herbst.

Auch in weiten Teilen der Schweiz hatte gelb-rötlicher Saharastaub Ende März die Sicht getrübt. Laut Modellrechnungen umfassten die Staubpartikel insgesamt 180.000 Tonnen. Normalerweise bringe der Wind eher die halbe Menge davon bis in die Schweiz, hieß es.

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