»FUJIAN« CHINAS NEUESTER FLUGZEUGTRäGER STICHT ZUM ERSTEN MAL IN SEE

Die Aufrüstung in Asien geht weiter: China hat mit der Erprobung seines dritten Flugzeugträgers begonnen. Die »Fujian« verfügt über ein elektromagnetisches Katapultsystem, vergleichbar mit dem des modernsten US-Trägers.

Chinas dritter Flugzeugträger, die »Fujian«, ist staatlichen Medienberichten zufolge von der Jiangnan-Werft in Shanghai aus zu Erprobungsfahrten ausgelaufen. Es soll sich um das modernste Kriegsschiff in der Flotte der Volksrepublik handeln.

Im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen, der »Shandong« und der »Liaoning«, verfügt die »Fujian« über ein elektromagnetisches Katapultsystem, das ähnlich ist wie das des modernsten US-Flugzeugträgers »Gerald R. Ford«. Die älteren Träger der US-Marine verwenden noch dampfbetriebene Katapulte.

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Damit ist die »Fujian« nicht mehr auf ein »Ski-Jump« genanntes Startsystem angewiesen, wie der Sender CNN berichtet. Das Schiff sei in der Lage, größere Maschinen mit höheren Waffenlasten starten zu können, die auch noch schwerer betankt werden könnten – und so eine größere Reichweite haben.

Die Testfahrten des Trägers der chinesischen Marine erfolgen weniger als zwei Jahre, nachdem der Flugzeugträger im Juni 2022 erstmals vorgestellt worden war. Er wurde komplett im Inland entworfen und gebaut.

Konflikt mit philippinischen Schiffen gemeldet

Seine Entwicklung ist Teil der Bestrebungen von Machthaber Xi Jinping, China zur führenden Militärmacht in der Region auszubauen – mit einer »Blauwasser«-Marine, die auch weit vor Chinas Küste operieren können soll. Die »Fujian« ist nach der chinesischen Provinz benannt, die dem demokratisch regierten Taiwan gegenüberliegt.

Die Tests mit dem Schiff können bis zu einem Jahr dauern, danach soll das Schiff für die chinesische Marine unterwegs sein. Die Fahrten finden zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Lage im südchinesischen Meer ohnehin eskaliert. Die Philippinen beklagten zuletzt, Chinas Küstenwache habe auf zwei philippinische Schiffe Wasserkanonen abgefeuert, die sich über dem weitgehend versunkenen Atoll Scarborough-Riff befunden hätten.

Das Riff befindet sich innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Manilas (200-Meilen-Zone). Peking beansprucht die Gegend jedoch zusammen mit 90 Prozent des Südchinesischen Meeres als Hoheitsgebiet. Eine anderslautende Entscheidung eines internationalen Gerichts aus dem Jahr 2016 erkennt China nicht an.

Die staatliche Zeitung »China Daily« zitierte die chinesische Marine mit den Worten, der Testlauf diene dazu, die »Zuverlässigkeit und Stabilität der Antriebs- und Stromversorgungssysteme des Trägers« zu bewerten. Der Träger gehöre zu den »wichtigsten militärischen Geräten«, die China entwickelt.

Nur die USA verfügen mit insgesamt elf Flugzeugträgern noch über mehr Schiffe dieser Klasse als China.

2024-05-01T13:50:24Z dg43tfdfdgfd