HACKER ZEIGEN RUSSISCHE MILITäRPARADE IM UKRAINISCHEN FERNSEHEN

Ungewollt haben ukrainische TV-Sender Teile der Militärparade vom Roten Platz in Moskau ausgestrahlt. Auch in Lettland war ein Programm betroffen.

Mehrere ukrainische und lettische Fernsehsender haben nach einer Hackerattacke ungewollt Teile der Militärparade vom Roten Platz in Moskau ausgestrahlt. In der Ukraine seien die Mediengruppen Star Light Media und Inter, das öffentliche Fernsehen und die Sender Dym und Apostroph-TV betroffen gewesen, schrieb das auf die Berichterstattung über Medien spezialisierte Portal »Detektor Media« am Donnerstag. In Lettland war laut dem Chef der Medienaufsicht, Ivars Abolins, das Programm des Internet- und TV-Betreibers Balticom betroffen.

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Demnach begann die erste Hackerattacke gegen ukrainische Medien genau zu Beginn der Militärparade. Das Satellitensignal sei gestört worden, die Sender seien nach kurzer Zeit zu einer anderen Übertragungsart übergegangen, teilten die Behörden in Kiew mit. Allerdings habe es im Tagesverlauf weitere Hackerangriffe aus Russland gegeben. Die Behörden leiteten eine Untersuchung ein. Die von Kremlchef Wladimir Putin seit mehr als zwei Jahren mit einem Angriffskrieg überzogene Ukraine hat die Ausstrahlung russischer Programme grundsätzlich verboten.

Auch in Lettland ermitteln die Behörden. Ersten Erkenntnissen nach haben die Täter nicht die Sendeinfrastruktur von Balticom gehackt, sondern eine ausländische Partnerfirma des Unternehmens, die für die Sendeinhalte verantwortlich ist, die Balticom ausstrahlt.

Erfolgreiche Hackerangriffe gab seit Beginn des Krieges auf beiden Seiten mehrfach. Mutmaßlich ukrainische Hacker oder Aktivisten etwa hatten Anfang 2023 zweimal innerhalb einer Woche falsche Luftalarme über mehrere lokale Radio- und TV-Sender in Russland verbreitet. Eine massive Attacke auf das Netz des größten ukrainischen Mobilfunkproviders Kyivstar im Januar wiederum wird russischen Hackern zugeschrieben, ebenso wie ein Angriff auf ein Rechenzentrum des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz.

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