KLEINSPENDEN NEHMEN AB: FüNF GROßSPENDER FüLLEN TRUMPS WAHLKAMPFKASSE

Sie sind extrem medienscheu, aber sehr spendabel: Um erneut ins Weiße Haus zu gelangen, muss sich Trump auf wenige Großspender stützen. Vor allem fünf Superreiche halten die Wahlkampagne des Republikaners flüssig. Die Zahl der Kleinspenden schrumpft derweil.

Eine Handvoll mega-reicher Spender entpuppt sich als wichtige Hilfe des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Sie haben zusammen mehr als 50 Millionen Dollar gespendet, um seinen Wahlkampf gegen den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden zu unterstützen. Da weniger Kleinspenden eintrudeln und sich einige große republikanische Gönner abgewandt haben, sind die superreichen Wohltäter für Trump besonders wichtig. Nachfolgend die fünf wichtigsten Großspender, basierend auf einer Analyse auf Basis von Daten der Wahlkommission (Federal Election Commission).

Timothy Mellon

Trumps Geldbeschaffer: 50 Millionen für ein Abendessen

Der 81-jährige ist Erbe der in Pittsburgh ansässigen Bankiersfamilie Mellon. Er hat dem als MAGA Inc bekannten Pro-Trump-Super-Pac seit 2022 mindestens 16,5 Millionen Dollar gespendet. Pac steht für "Political Action Comittee". Diese Organisationen sammeln Spenden ein. Bereits während der Präsidentschaftswahlen 2020 spendete Mellon mindestens 20 Millionen Dollar an einen Trump-nahen Super-Pac namens America First Action.

Der Hobbypilot Mellon lebt in Wyoming, es gibt kaum Fotos von ihm. Forbes schätzt das Vermögen der Familie Mellon auf rund 14,1 Milliarden Dollar. Mellon ist auch der größte Spender, der den unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr. unterstützt. Dessen Super-Pac American Values hat er mindestens 20 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Umfragen zufolge könnte Kennedy sowohl Biden als auch Trump bei der Wahl am 5. November Stimmen abnehmen.

Geld hat Mellon zudem für einwanderungsfeindliche Maßnahmen gespendet - etwa an einen Fonds zum Bau einer Mauer an der Südgrenze zu Mexiko. Reuters konnte Mellon weder über einen Verleger noch über eine Familienstiftung, mit der er früher verbunden war, erreichen.

Isaac und Laura Perlmutter

Isaac "Ike" Perlmutter, der ehemalige Vorsitzende von Marvel Entertainment, hat mit seiner Frau Laura mehr als zehn Millionen Dollar an einen neuen Trump-Super-Pac namens Right for America gespendet. Perlmutter ist regelmäßiger Gast in Trumps Mar-a-Lago-Residenz in Florida. Die Perlmutters haben der America First Action Inc. bereits 2020 mindestens 21 Millionen Dollar gespendet.

Letztes Jahr entließ der Unterhaltungskonzern Walt Disney Perlmutter im Rahmen eines Sparprogramms als Vorsitzenden von Marvel Entertainment. Diese kleinere Sparte innerhalb des Unternehmens ist unter anderem für die Veröffentlichung von Comics zuständig. Der in Israel geborene Perlmutter, der laut Forbes 81 Jahre alt und rund 4,4 Milliarden Dollar schwer ist, lebt sehr zurückgezogen. Auch er lässt sich nur selten fotografieren. Seine Frau Laura, die sich ebenfalls bedeckt hält, ist Direktorin der Laura and Isaac Perlmutter Foundation. Diese konzentriert sich nach eigenen Angaben auf Gesundheitsfürsorge und Gemeinschaftsinitiativen. Der Anwalt von Isaac Perlmutter, John Turitzin, sagte am Telefon, er wolle nicht mit den Medien sprechen und legte auf.

Linda McMahon

Die ehemalige Wrestling-Unternehmerin ist eine langjährige Spenderin Trumps. Sie leitete in der Trump-Regierung die Small Business Administration. Im laufenden Wahlkampf hat sie mehr als zehn Millionen Dollar an MAGA Inc. gespendet. McMahon hat 2019 und 2020 mehr als 15 Millionen Dollar an America First Action gespendet, deren Vorsitz sie vor der Wahl 2020 innehatte. Bis 2009 leitete sie World Wrestling Entertainment (WWE) zusammen mit ihrem Ehemann Vince McMahon, der das Unternehmen in den 1980er Jahren von seinem Vater gekauft hatte.

Anfang dieses Jahres trat Vince McMahon vom Wrestling-Giganten TKO und der von ihm gegründeten Tochtergesellschaft WWE zurück. Zuvor war er in einem Gerichtsverfahren der sexuellen Nötigung und des Menschenhandels beschuldigt worden. Er bestreitet die Vorwürfe. Forbes schätzt sein Nettovermögen auf rund 2,7 Milliarden Dollar.

Die 75-jährige Linda McMahon kandidierte zweimal erfolglos für einen Sitz im US-Senat in Connecticut. Heute ist sie Vorsitzende des Trump-freundlichen America First Policy Institute in Washington. Dieses will nach eigenen Angaben für "freies Unternehmertum, nationale Größe, amerikanische militärische Überlegenheit ... und die Vorrangstellung amerikanischer Arbeiter, Familien und Gemeinden" eintreten. Das Institut reagierte nicht auf Bitten um eine Stellungnahme.

Robert Bigelow

Der 79-jährige Hotelmagnat aus Nevada hat MAGA Inc. in diesem Wahlkampf über neun Millionen Dollar gespendet. Bigelow sagte Reuters im Januar, er habe der Pro-Trump-Gruppe insgesamt 20 Millionen Dollar zugesagt. Bigelow, der eine Faszination für Ufos und den Weltraum hegt und verschiedene Forschungsprojekte finanziert, hat bereits mit Trump in Mar-a-Lago zu Abend gegessen. Er hat eigenen Angaben zufolge eine Million Dollar an Trumps Fonds für Justiz-Angelegenheiten gespendet. 2011 schätzte Forbes den Wert von Bigelows Immobilienbesitz auf rund 700 Millionen Dollar.

Patricia Duggan

Obama und Clinton verhelfen Biden zu Spendenrekord

Die Großspenderin der umstrittenen Scientology-Kirche hat MAGA Inc. in diesem Wahlzyklus mehr als fünf Millionen Dollar gespendet. Ihr Ex-Ehemann Robert Duggan ist ein Investor und Unternehmer, dessen Vermögen durch den Verkauf des Krebsmedikamenten-Herstellers Pharmacyclics an AbbVie im Jahr 2015 für 21 Milliarden Dollar beträchtlich gestiegen ist. Forbes schätzt sein Nettovermögen auf etwa 3,3 Milliarden Dollar.

Die Duggans, die sich an der University of California in Santa Barbara kennenlernten und acht Kinder haben, ließen sich 2017 scheiden. Sie spendeten America First Action bereits 2020 jeweils mindestens vier Millionen Dollar. Patricia Duggans persönliche Website beschreibt sie als Künstlerin mit einer Leidenschaft für Glaskunst. Sie lebt in Clearwater, Florida. Sie reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

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