FEUER BEI WAFFENHERSTELLER - LöSCHARBEITEN BEI GROßBRAND IN BERLIN DAUERN AN

Die Feuerwehr hat nach einem Großbrand bei einer Metallfirma im Berliner Stadtteil Lichterfelde wegen giftiger Gase Entwarnung gegeben. Seit Freitag wütet der Brand. Auch am Samstag dauern die Löscharbeiten an. Alle News im Ticker.

Großbrand in Berlin: Feuerwehr gibt Entwarnung

15.41 Uhr: Nach dem Großbrand in einer Firma für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde hat die Feuerwehr Entwarnung für die Umgebung gegeben. Es müsse sich niemand mehr Gedanken über gefährliche Brandgase machen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstag auf Anfrage. Auch in der Nina-Warnapp wurde die Warnung zurückgenommen. Am Samstagnachmittag liefen die Nachlöscharbeiten noch weiter - in den Trümmern des Gebäudes flammte immer wieder Feuer auf. Das werde die Feuerwehr noch den ganzen Tag beschäftigen, erklärte der Sprecher. Es gebe jedoch keine Rauchausbreitung mehr. Drei Geschosse seien eingestürzt, unten am Gebäude gebe es immer noch Brandstellen.

Nach Angaben eines Sprechers von Diehl Metall, zu der das in Brand geratene Werk gehört, beschränkte sich das Feuer auf eine Halle. Dank der Feuerwehr habe sich der Brand nicht ausgebreitet. Ihm zufolge sollte am Samstag auch schon mit der Untersuchung der Brandursache begonnen werden. 

Rauchwolke über Berlin

Das Feuer war am Freitagvormittag ausgebrochen. Ein Technikraum im ersten Obergeschoss eines Fabrikgebäudes brannte in voller Ausdehnung. Alle Menschen hatten den Angaben zufolge den Ort selbstständig verlassen können. Über dem Westen der Hauptstadt hatte sich eine riesige Rauchwolke gebildet, zwischenzeitlich hieß es, dass sich gesundheitsgefährdende Stoffe in unmittelbarer Nähe des Brandorts gebildet hatten. Anwohner wurden dazu angehalten, die Fenster geschlossen zu halten. Die Rauchwolke, die über die Innenstadt zog, sei aber nicht weiter bedenklich gewesen.  

Nach Angaben des Diehl-Sprechers handelt es sich um einen Galvanik-Betrieb, der unter anderem Autoteile herstellt. In der Halle seien in geringen Mengen Kupfercyanid und Schwefelsäure gelagert gewesen. Laut Feuerwehr habe sich während des Brandes womöglich giftige Blausäure gebildet. In der Nähe von Menschen seien aber keine erhöhten Werte gemessen worden.

Die Diehl-Gruppe ist ein großer Rüstungskonzern, der auch Waffen für die Ukraine liefert. In Medien und sozialen Netzwerken löste das Spekulationen aus. Der Unternehmenssprecher sagte jedoch, im Berliner Werk seien keine Rüstungsgüter produziert worden.

Löscharbeiten bei Großbrand in Berlin dauern an

8.25 Uhr: Bei dem Großbrand in einer Firma für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde dauern die Löscharbeiten auch einen Tag nach Ausbruch des Feuers an. „Es laufen weiterhin Nachlöscharbeiten“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstag. In den Trümmern des Gebäudes flammten immer wieder Feuer auf. Die Einsatzkräfte müssten Gebäudeteile niederreißen, um besser an die Brandherde heranzukommen.

50 Kräfte im Einsatz

Samstag, 04. Mai, 7.50 Uhr: Am Samstagmorgen seien noch etwa  50 Einsatzkräfte im Einsatz, sagte der Sprecher. Die Löscharbeiten werden sich ihm zufolge vermutlich noch den gesamten Samstag hinziehen. Die Bevölkerung werde gebeten, weiter die Fenster geschlossen zu halten. Es könnten noch immer Geruchsbelästigungen auftreten. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DRLG) hätten mit ihrer Technik am Freitag Luftschadstoffe gemessen.

Anwohner sollen Fenster weiter geschlossen halten

Ursprungsmeldung von Freitag, den 03. Mai: Seit Freitagabend sollen Kräfte des Technischen Hilfswerks verhindern, dass kontaminiertes Löschwasser und Löschschaum in die Kanalisation oder den nicht weit entfernten Teltowkanal gelangt. Das sei gelungen, sagte der Feuerwehrsprecher. Eine Entsorgungsfirma habe große Tanks aufgebaut, in denen das kontaminierte Löschwasser aufgefangen werde.

„Extreme Gefahr“: Feuerwehr warnte Bevölkerung

Laut der Gefahrenmeldung, die unter anderem über die App Katwarn verbreitet wurde, ziehen die giftigen Brandgase vom Einsatzort in nördliche Richtung. Die Warnmeldung der Berliner Feuerwehr weist auf eine „extreme Gefahr“ hin. In welcher Entfernung der Rauch noch gesundheitsgefährdend sein könnte, war aber nach Angaben des Feuerwehrsprechers zunächst nicht klar. Es wird geraten, das betroffene Gebiet zu meiden und weiträumig zu umfahren. Anwohner sollen sich über die Medien informieren, die Fenster und Türen schließen und auch Klimaanlagen abstellen. Aus den umliegenden Schulen wurden die Schüler vorsorglich nach Hause geschickt. Laut der Berliner Feuerwehr „werden kontinuierlich Luftmessungen im Stadt- und Einsatzgebiet durchgeführt“.

 

Großbrand in Berlin Lichterfelde: Feuerwehr gibt Update

Die Berliner Feuerwehr hat am Freitagabend ein Update zu dem Großbrand in Berlin-Lichterfelde gegeben. Auf X schreibt die Einsatzleitung, dass „die Brandbekämpfung und Löschmittelabgabe teilweise zurückgefahren“ wurde.

Zuvor hieß es von Seiten der Feuerwehr, dass die Brandbekämpfung bereits Wirkung zeigt und noch immer 223 Kräfte im Einsatz sind.

Unternehmensgruppe Diehl baut Flugabwehrsystem Iris-T

Das brennende Gebäude gehört der Unternehmensgruppe Diehl, die auch Waffensysteme baut. In dem Firmen-Haus soll aber Diehl Metal Applications arbeiten, das keine Waffen produziert. Die Unternehmensgruppe Diehl produziert auch das Flugabwehrsystem Iris-T, das auch in der Ukraine zum Einsatz kommt.

Nach Angaben des Diehl-Sprechers, Michael Nitz, handelt es sich um einen Galvanik-Betrieb, der vor allem Teile für die Automobilindustrie herstellt. Die Diehl-Gruppe ist ein großer Rüstungskonzern; im Berliner Werk seien jedoch keine Rüstungsgüter produziert worden, sagte Nitz.

   

Gebäude in Berlin brennt komplett durch

„Das Gebäude brennt jetzt komplett durch auf vier Etagen“, erklärt Adrian Wenzel, Feuerwehrsprecher der „B.Z.“. „Ein Teil des Gebäudes ist bereits eingestürzt. Wir löschen nur von außen. Von innen ist der Brand nicht mehr unter Kontrolle zu bringen.“ Verletzte gebe es nicht, so der Sprecher. Alle Personen hätten den Ort selbstständig verlassen können. Mittlerweile seien 170 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort, auch Sondereinsatzkräfte, wie die Berliner Feuerwehr auf den Nachrichtendienst X mitteilte.

 

Wenzel bestätigt gegenüber der Zeitung, dass auch Chemikalien in dem Gebäude brennen. Dort seien Schwefelsäure und Kupfercyanid gelagert worden. „Es besteht die Gefahr, dass sie Blausäure bildet, die mit dem Rauch in die Luft steigt.“

2024-05-03T12:27:55Z dg43tfdfdgfd