GEWALTTäTER PRüGELN IM GEFäNGNIS WEITER

Räuberische Erpressung

Gewalttäter prügeln im Gefängnis weiter

Mit einer längeren Liste von Verurteilungen landeten drei Jugendliche in Stadelheim. Statt einmal durchzuschnaufen, versetzten sie dort Mithäftlinge in Angst und Schrecken.

Wollten sie Aggressionen loswerden oder sich nur bereichern? Eins steht fest: Als die Stadelheim-Häftlinge Yusuf A. (21), Ali T. (20) und Manuel M. (19) zwei Mitgefangene misshandelten, erpressten und verängstigten, war es der Höhepunkt in einer Reihe von Gewalttaten. Der eine Mithäftling wurde von Yusuf A. geohrfeigt und bedroht, weil er ihm seinen Joghurt nicht überlassen hatte. Zur Strafe sollte er dem Iraker zehn Beutel Tabak kaufen. Den anderen Zellennachbarn schlugen, bedrohten und erpressten die drei der Reihe nach, damit er für sie Einkäufe tätigte. Es hagelte Ohrfeigen und Fausthiebe, dazu drohte man ihm eine Behandlung mit dem Besenstiel an. Noch vor Amtsrichter Andreas Schätzl wiegelten die Opfer aus Angst vor den Tätern ab, sagten, die Watschen hätten gar nicht wehgetan. Doch das Gefängnispersonal berichtete von Kopf-Hämatomen, Veilchen und stillen, angsterfüllten Hilferufen eines Geschädigten auf einem Papierzettel.

Yusuf A. stand zum siebten Mal vor demselben Richter. Er wurde zuvor schon wegen Drogenhandel, Körperverletzung, Diebstahl, Geldfälschung und unerlaubtem Waffenbesitz verurteilt. „Wenn es so weitergeht, will ich mir nicht ausmalen, was aus Ihnen wird“, so Schätzl. Auch Ali T. blickt auf Verurteilungen wegen Drogenhandel und bewaffnetem Diebstahl zurück. Er war an einem Überfall in Milbertshofen beteiligt, bei dem das Opfer zuletzt einen Schuss in den Bauch abbekam. M. stand vor diesem Vorfall unter anderem wegen einem Sprengstoffdelikt und Vergewaltigung vor Gericht.

Ungeachtet der Wünsche der Verteidiger erhöhte das Gericht die bestehenden Strafen von Yusuf A. und Ali T. auf drei Jahre sowie fünf Jahre und drei Monate Gefängnis. Manuel M. erhielt frisch neun Monate. Yusuf A. und Manuel M. wollen in Berufung gehen, Ali T. denkt darüber nach.

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