Beim Frühjahrsputz im Märkischen Viertel gab es Ärger wegen eines verschmutzten Parkplatzes. Dort sammeln sich ständig Abfälle. Ein Amt erklärte nun, warum es dort nicht aufräumen ließ.
Wo es bei der Entfernung illegalen Mülls in Berlin manchmal hakt, illustriert ironischerweise eine Episode, die sich offenbar bei einer Reinigungsaktion im Märkischen Viertel in Reinickendorf ereignete. Das Bezirksamt und die Berliner Stadtreinigung (BSR) hatten Bürger und Vereine jetzt zum gemeinschaftlichen Frühjahrsputz in der Königshorster Straße aufgerufen.
Auf einem Parkplatz am Ende der Straße vor dem Thomas-Mann-Gymnasium wachsen die Müllberge besonders hartnäckig in die Höhe. Vor Ort habe das Bezirksamt dann erklärt, dass die Reinigung des Schulgeländes gar nicht vorgesehen war, erklärt Hendrik Melz vom Bezirkssportbund (BSB).
Das Ordnungsamt betrachte die Parkplätze vor der Schule und den Kunstrasen als Privatflächen, weil sie dem Sport- und Schulamt unterliegen. Aus seiner Sicht schieben sich die verschiedenen Abteilungen die Verantwortlichkeit für das Gelände hin und her. "Das Bezirksamt hat die Fläche deshalb seit Jahren nicht räumen lassen", kritisiert er.
Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) habe dann am Freitag spontan ein Schadstoffmobil bestellt, um den gefundenen Sondermüll durch die BSR aus dem Straßenland zu entfernen. Doch die Vereine pochen seit Jahren auf eine nachhaltige Lösung für die Müllecke, erklärt Melz.
Seit zwei Jahren gibt es Beschwerden.
Bezirkssportbund in einer Mitteilung
Bauschutt, Öle, Dachpappen, alte Fahrräder, Autowracks und mehr werden ihm zufolge dort regelmäßig illegal entsorgt. Außerdem blockieren Mietflotten von Carsharing-Unternehmen regelmäßig die Parkplätze, auf die die Sportler der angrenzenden Vereine angewiesen seien.
Im März übergaben die Vereine deshalb eine Sammelbeschwerde an Sport- und Schulstadtrat Harald Muschner (CDU). "Seit zwei Jahren haben sich die Vereine vehement über die untragbaren Bedingungen auf den Parkplätzen beschwert", schreibt der BSB dazu.
Es bestehe kein Dissens über unklare Zuständigkeiten auf dem Gelände, erklärt Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) auf Anfrage. Den Unrat auf dem Gelände habe die BSR nicht mit den normalen Sperrmüllfahrzeugen aufsammeln dürfen. Daher habe sie zunächst die BSR kontaktieren müssen, um sicherzustellen, dass der gesamte vermischte Sondermüll abtransportiert werden könne.
Sie sichert zu: "In Absprache zwischen den genannten Abteilungen wird die Parksituation des Schul- und Sportparkplatzes zukünftig entschärft."
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