KEINE SUIZIDGEFäHRDUNG: JVA LOCKERT HAFTBEDINGUNGEN FüR RAF-TERRORISTIN KLETTE

Seit Februar sitzt das ehemalige RAF-Mitglied Klette in einer Haftanstalt in Niedersachsen - mit spezieller Isolation. Die JVA sieht lange eine Suizidgefährdung. Doch jetzt erhält die 65-Jährige erleichterte Haftbedingungen und darf andere Gefangene treffen.

Die Justizvollzugsanstalt Vechta hat die Haftbedingungen für die RAF-Terroristin Daniela Klette gelockert. Unter anderem hat die Anstaltsleitung die Isolation für die 65-jährige Frau aufgehoben. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eigene Informationen.

Weil Klette zudem nicht mehr als suizidgefährdet eingeschätzt wird, wird ihre Zelle nicht mehr rund um die Uhr per Video überwacht. Sie darf nun auch einen Kugelschreiber haben. Der wurde ihr bislang verwehrt, weil sie sich damit nach Einschätzung der Anstaltsleitung hätte verletzen können.

Klettes Rechtsanwalt Lukas Theune bestätigte die Hafterleichterungen. Klette habe Kontakt zu anderen inhaftierten Frauen. "In ihrem neuen Haftraum hat sie auch kein Lochblech mehr vor dem Fenster, das ihr das Tageslicht nahm", so Theune. Gegen Daniela Klette und die seit mehr als 30 Jahren gesuchten Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden wegen einer Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter.

Bei der Festnahme im Februar entdeckten die Ermittler in Klettes Berliner Wohnung 1,2 Kilogramm Gold und 189.000 Euro in Bargeldbündeln sowie Waffen. Neben einer P7-Pistole von Heckler & Koch stammt nach "Spiegel"-Recherchen eine weitere Handfeuerwaffe aus einem 1984 von der RAF verübten Überfall auf ein Waffengeschäft im pfälzischen Maxdorf. Es handelt sich um eine Walther P5, Kaliber 9 mm Para. Die Waffe befand sich zusammen mit zwei befüllten Magazinen in einem Holzschrank mit doppeltem Boden. Die Bundesanwaltschaft erhofft sich durch Klettes Festnahme Hinweise auf noch ungeklärte Morde der dritten RAF-Generation.

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