POSTBOTE FäHRT 560 KILOMETER UMWEG, UM VERLORENE WELTKRIEGS-BRIEFE AUSZULIEFERN
Ein Postbote aus Texas in den USA hat sich auf eine außergewöhnliche Reise begeben, um einer Familie einen Schatz an Briefen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zukommen zu lassen. Der aus Grand Prairie stammende Alvin Gauthier, ein Veteran des Marine Corps, machte sich die Bedeutung der alten Schriftstücke bewusst, als sie eines Tages unerklärlicherweise in seiner Arbeitstasche landeten.
Postbote trägt alte Briefe auf eigene Kosten aus
Wie Gauthier gegenüber NBC mitteilte, bereitete er sich gerade auf seine Route vor, als er einige Briefe fand, die auf das Jahr 1942 datiert waren. "Mein Hauptgedanke war: 'Ich muss diese Familie finden'", sagte er. Die Briefe, die an das Ehepaar Lamb aus Jacksonville, Arkansas, adressiert waren, boten allerdings kaum Informationen über den Verbleib der Familie.
Mit der Hilfe des in Arkansas ansässigen lokalen Fernsehsenders KARK-TV gelang es Gauthier schließlich, Jo Ann Smith ausfindig zu machen. Deren Bruder Marion Lamb hatte einst die Briefe an die Eltern verfasst. Gauthier entschied sich, seine freien Tage zu nutzen, um die Briefe Smith persönlich zu übergeben. Dafür legte er eine Strecke von etwa fünf Stunden zurück, von Dallas bis nach Arkansas.
"Manchmal muss man einen Schritt weiter gehen"
"Ich hätte sie einfach in die Post stecken können, aber manchmal muss man einen Schritt weiter gehen", erklärte Gauthier und fügte hinzu, dass er seine eigenen Reisekosten und eine Hotelübernachtung selbst finanzierte. Als er schließlich mit den Briefen, datiert zwischen 1942 und 1945, an Smiths Haustür stand, konnte die Frau aus Arkansas ihr Glück kaum fassen.
"Ich bin sehr aufgeregt und sehr gerührt", sagte Smith. "Für mich ist das eine Verbindung zu meiner Familie." Mit dem Verlust ihrer fünf älteren Geschwister sind die Briefe für Smith nun Erinnerungen an die Opfer, die ihr Bruder im Krieg erbracht hat. Doch vor allem dankt sie dem Postboten, der die Aktion erst möglich gemacht hat. "Ich schätze Alvin sehr", sagte Smith laut "People". "Er hat wirklich alles getan, was in seiner Macht stand. Ich fühle mich mit Alvin so verbunden wie mit meiner Familie."
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