ÜBER NACHT DAS LAGER LEER GERäUMT: WIRT VERSCHWINDET üBER NACHT AUS BAYERISCHEM HOF

Hotelinhaber ist fassungslos

Über Nacht das Lager leer geräumt: Wirt verschwindet über Nacht aus Bayerischem Hof

Über Nacht hat der noch neue Wirt im Bayerischen Hof die Flucht ergriffen. Der Hotelbesitzer ist fassungslos. Die Gastro-Familie reagiert - gleich zweimal.

Freising – Es ist keine zwei Monate her, dass im Bayerischen Hof Freising der „Korbinianswirt“ neu eröffnete. Jetzt hat sich der Wirt selbst abserviert. Der Ärger ist auf beiden Seiten groß.

„… plötzlich war der Wirt weg“. So ist ein Aushang überschrieben, der am Eingang zum Bayerischen Hof hängt und in ein paar wenigen Sätzen schildert, was es damit auf sich hat. Am Sonntag sei man „frohen Mutes“ zur Arbeit erschienen - „und der Wirt war weg“. Ohne Vorankündigung und in einer Nacht- und Nebelaktion habe die Familie Pervaiz ihre Sachen gepackt und war nicht mehr gesehen. Die Folge: „Nun bleiben leider unsere Töpfe wieder leer und die Küche kalt.“

Wirtsfamilie erhebt Einspruch gegen vehemente Kritik

Auf der Homepage des Korbinianswirts, die inzwischen vom Netz genommen wurde, hat die Familie Pervaiz gegen diese Darstellung Einspruch erhoben. Man fühle sich angesichts der öffentlichen Mitteilungen aus dem Bayerischen Hof verpflichtet, „unsere Sichtweise der Dinge zu klären, um eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen“. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sei aber „das Ergebnis einer Reihe von Veränderungen gewesen, die „nicht unseren ursprünglichen Vereinbarungen entsprachen“.

So seien neue Bedingungen eingeführt worden, die vorsahen, „dass der Bayerische Hof an verschiedenen Stellen des Tagesablaufs mitverdienen wollte – Bedingungen, die ursprünglich nicht vereinbart waren“ und nicht im Mietvertrag mit dem Inhaber gestanden hätten, wie es in der Stellungnahme heißt. Man sei stets offen für den Dialog gewesen, sei auch bereit gewesen, bei der Kündigung jegliche Fragen zu beantworten und die Gründe für die Entscheidung transparent zu kommunizieren. Die Behauptung, es gebe keine Antworten auf die Fragen, treffe daher nicht zu.

Hotelinhaber spricht von „unfairem Geschäftsgebaren“

Damit nimmt die Familie Pervaiz Bezug auf einen Satz im Aushang von Sielhöfer: „Da wir selbst keine Antworten auf unsere Fragen bekommen haben“, möge man sich bitte an die Wirtsfamilie wenden. Marc Sielhöfer will keine weitere Stellungnahme abgeben und eine „Schlammschlacht“ verhindern.

Nur so viel: In den Verträgen stehe nichts anderes als das, was jetzt hätte umgesetzt werden sollen. Was da auf der Homepage veröffentlicht worden sei, sie „schlicht und einfach unwahr“. Alle Beteiligten – inklusive Brauerei und sonstige Lieferanten – hätten sich auf die Zusammenarbeit gefreut, seien jetzt sehr überrascht von diesem Schritt der Familie Pervaiz. Dass der Wirt die vierwöchige Kündigungsfrist nicht eingehalten habe und „über Nacht das Lager leer geräumt“ habe, sei „unfaires Geschäftsgebaren“, so Sielhöfer.

Wirt rudert in der zweiten Stellungnahme zurück

Der Wirt hat sich am Donnerstag noch auf eine E-Mail-Anfrage des FT zu Wort gemeldet. Die Worte bergen die nächste Überraschung: Alle Missverständnisse, die zur Trennung geführt hätten, seien geklärt worden, heißt es jetzt. Man habe die Gastronomie aus privaten Gründen aufgeben müssen. Und: „Wir bitten, von weiteren Nachfragen abzusehen.“ So oder so: Sielhöfer ist jetzt auf der Suche nach einem neuen Wirt, einem „aufrichtigen und zuverlässigen“.

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