ARD-TALK „MAISCHBERGER“ - BEIM WAGENKNECHT-AUFTRITT SAUFEN ALLE GäSTE IM STIMMENCHAOS AB

Frauen haben auch nicht zwingend die bessere Gesprächskultur. Im ARD-Talk „Maischberger“ saufen die Moderatorin, die Grüne Eckhardt-Göring und Sahra Wagenknecht im Stimmenchaos ab. Was die BSW-Vorsitzende zuvor zu sagen hat, ist allerdings nur mit einem Joint zu ertragen.

Wladimir Putin ist 71 Jahre alt und Sternzeichen Waage. Waagen sind angeblich geprägt von Harmoniebedürfnis, Gerechtigkeitssinn und der Neigung, sich für andere einzusetzen.

Sahra Wagenknecht ist 54 Jahre alt, Sternzeichen Krebs, also willensstark, gefühlsbetont und geheimnisvoll, aber auch launisch und überempfindlich. Das Partner-Horoskop besagt zu Krebs-Frau und Waage-Mann: Sie will mehr Nähe als er. Und: „Die beiden werden sich umtanzen, umflattern, so schnell nicht voneinander loskommen.“

Es wird gespenstisch mit Wagenknecht

Diese Schubladen-Astrologie ist natürlich Quatsch. Tatsächlich ist der Präsident der russischen Föderation zuletzt nicht durch Harmoniebedürfnis aufgefallen, auch mit Gerechtigkeitssinn wird er eher nicht in die Geschichte eingehen. Während sich Sahra Wagenknecht, ganz unabhängig von ihrem Sternzeichen, noch im dritten Jahr des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine schwertut, von Putin loszukommen.

Es geht so langsam auf die Geisterstunde zu, als die Namensgeberin ihrer eigenen Partei im ARD-Talk „Maischberger“ zu Wort kommt. Tatsächlich wird es gespenstisch. Da ignoriert Wagenknecht glatt, dass Russland der Angreifer ist und die Ukraine der Verteidiger. Wie sagt es die 54-Jährige so bemerkenswert schlicht: „Russland hat bestimmte Interessen. Die Ukraine hat bestimmte Interessen.“

Das ist, wie wenn ein Richter den Einbrecher von jeder Schuld freispricht. Das Einbruchsopfer hat seine Interessen, sein Eigentum zu bewahren und seine Wohnung unversehrt zu halten. Der Einbrecher hat sein Interesse, sich zu bereichern. Ist für Sahra Wagenknecht ganz okay - Freispruch, Putin!

Vorbild Russland? „Die russische Wirtschaft wächst!“

Überhaupt sieht die Frau mit der ureigenen Partei durchaus Vorbildhaftes in Russland. Im Streitgespräch mit Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von den Grünen geht es um die Frage, ob Deutschland sich wieder Gas und Öl aus Russland liefern lassen sollte. So ganz will Sahra Wagenknecht, diese Frage nicht beantworten, findet lieber zu einem sehr einfachen Vergleich: „Russlands Wirtschaft wächst!“

Die Botschaft der BSW-Vorsitzenden scheint also zu sein, macht es wie die Russen – und alles wird gut. Fast schon verzweifelt verweist die Göring-Eckardt darauf, dass es der russischen Wirtschaft keineswegs vorbildhaft gut geht. „Die russische Kriegswirtschaft wächst“, korrigiert die Grüne und verteidigt die deutsche Energiepolitik: „Wir sind so schnell beim Ausbau der erneuerbaren Energien, wie wir es uns es selber gar nicht zugetraut hätten“, sagt Göring-Eckardt, „der große Vorteil ist, dass weder Sonne, noch Wind eine Rechnung schicken.“

Und dann bemüht sie Gerhard Schröder als Hoffnungsträger

Wirklich abenteuerlich wird es, als Sahra Wagenknecht über die Beendigung des Angriffskrieges auf die Ukraine schwadroniert.

Gleich zweimal erklärt sie Altbundeskanzler und Putin-Freund Gerhard Schröder zum Hoffnungsträger. „Wenn jemand wie Scholz einen ehemaligen Bundeskanzler in seiner Partei hat, der einen Zugang hat – wieso schickt er ihn nicht zum Ausloten hin?“, stellt sie die Frage. Und gleich noch einmal: „Man könnte doch jemanden, der einen Gesprächskanal hat, hinschicken!“

Da hat der Abend dann schon Züge des absurden Theaters. War Schröder nicht schon in Moskau gewesen, hat seine Frau nicht nach eigener Aussage im Hotelzimmer gebetet? Von Ergebnissen ist nichts bekanntgeworden. Offensichtlich auch nicht bei Sahra Wagenknecht. Und hat nicht Putin selbst gesagt: „Warum sollte ich verhandeln?“

Und dann verlangt ausgerechnet Wagenknecht allen Ernstes: „Man muss ein Mindestmaß an Realismus an den Tag legen, wenn man diesen Krieg beenden will.“ Da hat sich der Realitätssinn schon lange zur Ruhe gelegt.

Und am Ende bleibt nicht mehr als Chaos

Das Streitgespräch zwischen Wagenknecht, Göring-Eckardt und Sandra Maischberger versinkt immer mehr in Stimmenchaos und Unverständlichkeit. Der Zuschauer lernt, dass auch Frauen keineswegs zwingend die bessere Gesprächskultur haben. Und dass das Bündnis Sahra Wagenknecht als Partei vielleicht am ehesten von der Cannabis-Freigabe profitieren kann. Den Umgang ihrer Namensgeberin mit der Wirklichkeit kann man sich kaum schöntrinken.

Der Vollständigkeit halber: Sandra Maischberger ist perfektionistische Jungfrau, Göring-Eckardt ein zufriedener Stier. Darauf dann vielleicht einen Joint.

2024-04-16T04:40:26Z dg43tfdfdgfd