COLUMBIA UNIVERSITY: JOE BIDEN VERURTEILT ANTISEMITISMUS BEI PROTESTEN IN NEW YORK

Bei antiisraelischen Protesten an der renommierten Columbia University in New York wurden am Wochenende auch antisemitische Parolen gerufen. US-Präsident Joe Biden kritisiert dies scharf, fordert aber auch Empathie mit Palästinensern.

US-Präsident Joe Biden hat angesichts antiisraelischer Proteste an der Columbia University in New York und anderen amerikanischen Universitäten vor Antisemitismus gewarnt, aber auch zu Empathie mit den Palästinensern aufgerufen. Biden war am Montag am Rande einer Rede anlässlich des Earth Day im Bundesstaat Virginia danach gefragt worden, ob er antisemitische Demonstranten verurteile. Der Demokrat antwortete: »Ich verurteile die antisemitischen Proteste. Deshalb habe ich ein Programm entwickelt, das sich damit befasst. Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist.«

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Seit Tagen demonstrieren Studierende an der renommierten Columbia University und anderen Universitäten in Solidarität mit den Palästinensern und gegen das Vorgehen der israelischen Regierung. In der Nacht zum Sonntag war es bei einer Demonstration zu heftigen antisemitischen Äußerungen gekommen.

In Videos ist zu hören, wie Teilnehmer rufen: »We say justice, you say how? Burn Tel Aviv to the ground« (deutsch: »Wir sagen Gerechtigkeit, ihr sagt wie? Brennt Tel Aviv bis auf den Grund nieder«). In einer anderen Aufnahme werden die jüdischen Studierenden aufgefordert, zurück nach Polen zu gehen.

Rabbi warnt jüdische Studierende

Ein Rabbi warnte jüdische Studierende daraufhin davor, den Campus zu betreten. Bereits am Donnerstag hatte die Polizei ein propalästinensisches Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Diese hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, das Lager aufzulösen, wie ein Polizeisprecher sagte. Berichten zufolge war unter den Festgenommenen auch die Tochter der prominenten demokratischen Abgeordneten Ilhan Omar. Die 21-Jährige wurde offenbar von der Universität suspendiert.

Auch an der Yale University kam es zu Dutzenden Festnahmen bei propalästinensischen Protesten.

Biden bezog zu den Ereignissen bereits Stellung, nannte die Columbia University aber nicht beim Namen. »Selbst in den vergangenen Tagen haben wir Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden erlebt«, hieß es in einer Mitteilung. »Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich – und er hat auf dem Campus oder irgendwo in unserem Land absolut keinen Platz.«

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