EUROPAWAHL IN ÖSTERREICH - VORWüRFE GEGEN GRüNE EU-SPITZENKANDIDATIN SCHILLING – PARTEI HäLT AN IHR FEST

Lena Schilling, Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen zur Europawahl 2024, steht unter Druck. Unangemessenes Verhalten und Gerichtsprozesse werfen Schatten auf ihre Kandiatur.

Lena Schilling wird nach Recherchen von „Der Standard“ massives Fehlverhalten zur Last gelegt. Weggefährten äußern Bedenken, ob sie für das Amt geeignet ist. Dennoch stellen sich führende Grüne hinter ihre Spitzenkandidatin.

„Katastrophe“: Unterlassungserklärung nach falschen Vorwürfen

Laut Gerichtsdokumenten, die „Der Standard“ einsehen konnte, musste sich die 23-Jährige verpflichten, bestimmte Äußerungen zu unterlassen. Es handelt sich dabei um Behauptungen, dass eine ihrer ehemaligen besten Freundinnen von deren Ehemann misshandelt worden sei und nach einem Angriff eine Fehlgeburt erlitten habe. 

Der Grünen-Partei zufolge hat Schilling diese Äußerungen „aus Sorge um eine Freundin in ihrem engsten persönlichen Umfeld getätigt“ und bedauere „die daraus entstandenen Kränkungen“. Mehrere grüne Abgeordnete sprechen laut „Standard“ von einer „Katastrophe“. 

Fehlverhalten bereits während Schillings Anfängen in der Klimabewegung

Anonyme Kritiker berichten dem österreichischen Magazin weiter, es handele sich bei diesem Fall lediglich um „die Spitze des Eisbegs“ und verweisen auf zusätzliches problematisches Verhalten der Kandidatin.

Bereits zu ihrer Zeit in der Klimabewegung habe die Jungpolitikerin „verbrannte Erde“ hinterlassen, wie ehemalige Weggefährten dem „Standard“ erzählen. Sie soll minderjährige Aktivisten zum eigenen Vorteil ausgenutzt und gegeneinander ausgespielt haben.

„Nicht normal“: Mitstreiter in Sorge um die Jungpolitikerin

Zudem habe Schilling den Recherchen des "Standard" zufolge eine Affäre mir einem Journalisten erfunden und dem Betroffenen unterstellt, er hätte Romanzen mit anderen Mitgliedern der Grünen gehabt. Ein Abgeordneter beschreibt das Verhalten Schillings in der Sache gegenüber dem „Standard“ als „nicht normal“.

Der Zeitungsbericht wirft auch Fragen über die Verantwortung und das Vorgehen der grünen Partei auf. Eine erfahrene Grünen-Politikerin kritisiert gegenüber der Zeitung, man habe Schilling entweder nicht eingehend auf ihre Eignung geprüft, "oder man hat Warnsignale ignoriert.“ Viele Interviewpartner äußern die Sorge, dass Schilling „verheizt“ werde.

Grüne halten an Schilling fest, wittern Kampagne

Derweil stellt sie die Führung der österreichischen Grünen bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag hinter ihre Spitzenkandidatin. "Heute.at" berichtet, dass Schilling bei der Veranstaltung die Berichterstattung über die Affäre kritisierte. Andere Kandidaten würden an ihren Positionen bemessen. Bei ihr sei dies anders, bemängelte die Politikerin laut dem Online-Portal.

Dabei erhält sie die Unterstützung von führenden Grünen. Österreichs Vizekanzler und Grünen-Bundessprecher, Werner Kogler, sieht gar eine gezielte Kampagne. Auf X, vormals Twitter, kritisiert er, die Vorwürfe würden "von anderen explizit in die Medien getragen".

2024-05-08T12:31:37Z dg43tfdfdgfd