RUSSLAND-UKRAINE-KRIEG: MOSKAU DROHT MIT ANGRIFFEN AUF BRITISCHE MILITäRZIELE IN DER UKRAINE

Großbritannien unterstützt die Ukraine im Kampf gegen Russland Waffen, darunter auch mit Marschflugkörpern. Allein daraus ergibt sich schon ein Feindbild für den Kreml. Nun wird der Ton in Richtung London schärfer.

Russische Drohungen gegen den Westen sind nicht ungewöhnlich – vor allem nicht mehr seit der Invasion der Ukraine im Februar 2022. Zumindest in ihrer offiziellen Schärfe ungewöhnlich ist nun eine Mitteilung des russischen Außenministeriums formuliert, adressiert an die britische Regierung.

Falls Kiew von Großbritannien gelieferte Raketen für Angriffe auf Russland nutze, könne eine russische Antwort »jede britische Militäreinrichtung und Ausrüstung auf ukrainischem Territorium und darüber hinaus« treffen.

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Der britische Außenminister David Cameron hatte in der vergangenen Woche in einem Interview gesagt, die Ukraine habe »das Recht«, Ziele auf russischem Staatsgebiet unter Beschuss zu nehmen. Die Ukraine könne allein entscheiden, wie sie die von Großbritannien gelieferten Waffen einsetze. Daraufhin bestellte das russische Außenministerium eigenen Angaben zufolge den britischen Botschafter Nigel Casey ein.

Großbritannien gilt neben den USA als größter Unterstützer der Ukraine, wenn es um Militärhilfe geht.

Russische Atomwaffenübungen

Die Äußerungen aus Moskau sind Teil der Kremlpropaganda, in der Wladimir Putin weiter auf Eskalation setzt. Am Montag ordnete er Atomwaffenübungen unter Beteiligung der Luftwaffe, der Marine und von nahe der Ukraine stationierten Soldaten an.

Laut Kremlsprecher Dmitrij Peskow sollen die Übungen eine Reaktion auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und anderer westlicher Politiker zu einem möglichen Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine sein. Macron hatte den Einsatz von Bodentruppen im Ukrainekrieg nicht ausgeschlossen. Andere europäische Spitzenpolitiker äußerten sich skeptischer, der britische Außenminister David Cameron sagte etwa, dass man Putin kein solches Ziel geben solle.

Bundeskanzler Olaf Scholz erteilte entsprechenden Überlegungen bereits früh eine Absage. Auch für die Zukunft gelte, »dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden gibt, die von europäischen Staaten oder Nato-Staaten dorthin geschickt werden«, hatte Scholz bereits im Februar gesagt.

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