UNTERRICHT WIRD UMGESTELLT: ELITE-UNI REAGIERT AUF AUSUFERNDE STUDENTENDEMOS

US-Universitäten bemühen sich seit Ausbruch des Gaza-Kriegs um einen Balanceakt zwischen der Sicherheit auf Studentendemos und freier Meinungsäußerung. Teilweise eskalieren die Proteste - es kommt zu Festnahmen. Die Columbia University zieht Konsequenzen.

Die renommierte Columbia University in New York stellt angesichts jüngster Proteste gegen den Gaza-Krieg auf dem Campus auf Hybridunterricht um. Die Kombination aus Online- und Präsenzvorlesungen werde bis zum Semesterende beibehalten, teilten Verwaltungsbeamtin Angela Olinto und Geschäftsführer Cas Holloway mit. Die Universität räume der Sicherheit höchste Priorität und bemühe sich zugleich, den Lernprozess der Studierenden und die akademischen Abläufe zu unterstützen.

In der vergangenen Woche hatte die Polizei ein propalästinensisches Protestlager an der Columbia University in Manhattan aufgelöst und mehr als 100 Aktivisten festgenommen. Daraufhin schienen sich die Spannungen zu verschärfen, am Wochenende war die Beteiligung noch größer. Die Proteste weiteten sich auch auf andere Universitäten aus.

Auch am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der University of Michigan und an der Elite-Universität Yale kam es zu Demonstrationen. Dabei wurden in Yale mindestens 47 Teilnehmer festgenommen, nachdem sie Aufforderungen, sich zu entfernen, nicht nachgekommen waren. In Harvard suspendierten Universitätsvertreter am Montag das pro-palästinensische Solidaritätskomitee, wie die Studentengruppe im Onlinedienst Instagram mitteilte. Sie seien angewiesen worden, "alle organisatorischen Aktivitäten" für den Rest des Semesters einzustellen, andernfalls riskierten sie einen dauerhaften Ausschluss, berichtete die Studentenzeitung "Harvard Crimson".

US-Präsident Joe Biden verurteilte erneut "die antisemitischen Proteste". "Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist", sagte er vor Journalisten, ohne weitere Details auszuführen.

Colleges und Universitäten bemühen sich im Umgang mit den Protesten von Studierenden seit Ausbruch des Gaza-Kriegs um einen Balanceakt zwischen der Wahrung der Sicherheit und freier Meinungsäußerung. Viele Einrichtungen duldeten die Unmutsbekundungen bislang, greifen nun aber mitunter härter durch.

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