FAMILIE MACRON IM KAMPF GEGEN „SPINNER“

Fake News

Familie Macron im Kampf gegen „Spinner“

Er sei homosexuell, sie ein Mann und wie so oft sind die Rothschilds im Spiel. Das Ehepaar Emmanuel und Brigitte Macron geht gegen Verschwörungstheorien vor.

Emmanuel Macron zieht Verschwörungstheorien seit langem an. Vor seiner ersten Wahl 2017 zirkulierte die Falschmeldung, der vormalige Ex-Rothschild-Banker bleibe der jüdischen Bankerfamilie verpflichtet: Als Präsident verdiene er zu wenig Geld, um die hohen Steuern seiner lukrativen Rothschild-Jahre bezahlen zu können. Später tauchte das Gerücht auf, Macron pflege mit dem Intendanten von „Radio-France“ eine Liaison, oder mehr noch, die beiden Männer bildeten ein Paar. Sogar Ex-Präsident Nicolas Sarkozy munkelte, der neue Präsident habe halt etwas „Androgynes“.

Neuerdings wird Macron indirekt angegriffen: Auf vielbesuchten Onlineadressen gilt seine Frau Brigitte als trans. Jetzt mag der französische Staatspräsident die Anfeindungen nicht länger wegschweigen: Zum Schutz seiner Familie gehe das Paar nun gerichtlich gegen die „Spinner“ vor, sagte er vor laufenden Kameras. Brigitte Macron hat erreicht, dass der auf 2025 angesetzte Prozess wegen Verletzung der Intimsphäre schon Mitte Juni dieses Jahres stattfindet. In der Sache lassen Fotos der jungen Frau und ihre drei Kinder aus erster Ehe keinen Zweifel am Geschlecht der „Première Dame“, die knapp 25 Jahre älter ist als ihr Ehegatte.

Als Urheberin des Gerüchtes zu Brigitte Macron gilt eine Französin namens Natacha Rey, die sich „unabhängige Journalistin“ nennt. An dem Prozess will sie wegen eines Krebsleidens nicht teilnehmen. Zur planetaren Verbreitung ihrer unbelegten Theorie verhalf ihr die Amerikanerin Candace Owens, eine Trumpistin, deren Konto mit der russischen Botschaft in den USA verlinkt ist.

Parallelen zu Obama

Politische Freundinnen und Freunde von ihr hatten vor Jahren schon die ehemalige amerikanische First Lady Michelle Obama als angeblichen Mann geoutet. Der französische Sozialforscher Laurent Cordonier macht hinter diesen Gerüchten eine Verschwörungsachse rechtsextremer und russischer Netzwerke aus. „Diese Kreise geißeln die Dekadenz der Welteliten, die vermeintlich für Migranten, Juden und LGBT eintreten und die christliche Zivilisation bedrohen“, sagte Cordonier auf dem Sender „France-Culture“.

Laut anderen Fachleuten sind die persönlichen Attacken auf die Macrons ein Lehrstück an politischer Desinformation: Je dicker aufgetragen, desto eher würden die Fake News geglaubt. Zumindest entsteht Verwirrung, was eigentlich überhaupt noch stimme. Das schaffe den Nährboden für Propaganda- und Verschwörungsthesen Moskauer Herkunft.

Besonders gerne greifen russische Hackergruppen Frankreich an. Paris gilt einerseits als unzuverlässiges Glied der Nato-Kette, fährt aber momentan einen harten Kurs gegen das Kreml-Regime. Laut Geheimdienstberichten hat Moskau sogar die Bettwanzen-Hysterie in Paris angeheizt, um der dortigen Tourismusbranche vor den olympischen Sommerspielen zu schaden.

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