GRENZGEBIET ZUM LIBANON: MINDESTENS 16 TOTE NACH GEFECHTEN ZWISCHEN ISRAEL UND HISBOLLAH

Libanesische Gruppen melden 15 Tote nach Luftangriffen, Israel einen toten Zivilisten nach Beschuss. Der bewaffnete Arm der Hamas will Muslime derweil offenbar zum Marsch auf Jerusalem bewegen.

Neue Konfrontationen an Israels nördlicher Grenze: Bei Gefechten zwischen der von Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon und Israel sind mindestens 16 Menschen getötet worden.

Die Mehrzahl der Opfer gab es Berichten zufolge auf libanesischer Seite. Die Hisbollah sowie die mit ihr verbündete Amal-Bewegung und die Gruppe Jamaa Islamija meldeten am Mittwoch insgesamt 15 Tote durch israelische Angriffe.

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Demnach wurden vier ihrer Kämpfer und zwei Rettungskräfte getötet. Die Amal-Bewegung meldete zwei Tote, darunter sei ein Mitglied der Rettungskräfte gewesen. Ein Vertreter der fundamentalistischen Gruppe Jamaa Islamija teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, sieben »Rettungskräfte« seien bei israelischen Angriffen getötet worden. Die Angaben zur Zahl der Getöteten und ihren Funktionen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom hatte zuvor nach Beschuss aus dem Libanon den Tod eines Zivilisten in der Stadt Kirjat Schmona gemeldet. Bei dem getöteten Israeli habe es sich um »einen 25-jährigen Arbeiter« gehandelt, der in den Trümmern einer Fabrik gefunden worden sei, erklärte Magen David Adom.

Hisbollah bestätigt Beschuss auf Kirjat Schmona

Die mit der radikalislamischen Hamas verbündete Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe »dutzende Raketen« auf Kirjat Schmona abgefeuert. Dies sei eine Reaktion auf nächtliche israelische Angriffe auf ein Notfallzentrum gewesen. Das israelische Militär erklärte, es habe sich um Angriffe auf ein »Militärgelände« gehandelt. Den Armeeangaben zufolge wurden insgesamt rund 30 Raketen aus dem Libanon abgefeuert.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober kommt es an der Grenze zum Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Mitgliedern von mit der Hamas verbündeten Gruppen. Dabei wurden israelischen Angaben zufolge auf israelischer Seite zehn Soldaten und acht Zivilisten getötet. Nach AFP-Zählungen wurden auf libanesischer Seite 338 Menschen getötet, die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer.

Hamas fordert Muslime zum Marsch »in Richtung Palästina« auf

Neue Spannungen drohen auch in Jerusalem. Der militärische Arm der Hamas verbreitete am Mittwoch eine Botschaft, in der Muslime auf der ganzen Welt zur »Befreiung« der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem aufgerufen werden. Darauf soll die Stimme des Anführers Mohammed Deif zu hören sein. Weder die Authentizität noch das genaue Datum der Aufnahme, die im Telegram-Kanal der Al-Aksa-Brigaden veröffentlicht wurde, ließen sich zunächst klären.

Muslime in verschiedenen arabischen Ländern wurden darin aufgerufen, »in Richtung Palästina zu marschieren, jetzt, nicht morgen«. Sie sollten sich nicht von Grenzen, Staatsgebilden und Restriktionen daran hindern lassen, »an der Befreiung von Al-Aksa teilzunehmen«, hieß es in der 35 Sekunden langen Aufnahme.

Deif gilt gemeinsam mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Yahya Sinwar, als Planer des beispiellosen Massakers in Israel am 7. Oktober. In einer seltenen Botschaft hatte Deif an jenem Tag eine »Militäroperation« gegen Israel angekündigt.

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