VORWURF PUTIN-PROPAGANDA: PROTEST GEGEN NETREBKO-AUFTRITTE IN WIESBADEN

Maifestspiele Wiesbaden

Vorwurf Putin-Propaganda: Protest gegen Netrebko-Auftritte in Wiesbaden

Anna Netrebko tritt bei den Maifestspielen im Staatstheater Wiesbaden auf. Vereine und Initiativen werfen ihr Nähe zum Putin-Regime vor und organisieren Proteste.

Wiesbaden – Die Maifestspiele in Wiesbaden starten und wie bereits im vergangenen Jahr werden sie begleitet von Protesten gegen die Auftritte der russischen Sopranistin Anna Netrebko, der Kritiker:innen Nähe zum Putin-Regime vorwerfen. Mehrere Initiativen rufen für kommenden Samstag zu Kundgebungen auf.

Protest vor dem Staatstheater Wiesbaden soll an getötete ukrainische Kulturschaffende erinnern

Eine erste Protestaktion soll um 17 Uhr vor dem Staatstheater beginnen. Am Abend wird Netrebko dort in der Puccini-Oper „Turandot“ singen. Die beiden Vorstellungen am 4. und am 8. Mai waren schnell ausverkauft. Nach Angaben von Victoria Fischer vom Verein Save Ukraine wird die Protestaktion von der deutschen Sängerin Marlaine Maas unterstützt.

Sie wird die Veranstaltung gemeinsam mit Victoria Fischer und der ukrainischen Sängerin Anna Dobler moderieren. Die beiden Sängerinnen wollen an im russischen Krieg getötete ukrainische Kulturschaffende erinnern. Außerdem wird Maas ein eigens für diesen Anlass komponiertes Lied präsentieren.

Initiative „FrankfurtforUkraine“ ruft zu Kundgebung auf und wirft Netrebko Putin-Nähe vor

Die deutsch-ukrainische Bürgerinitiative „Information Front Activists“ ruft mit Unterstützung des Vereins „Ukrainian Coordination Center“ und der Initiative „FrankfurtforUkraine“ für 18.30 Uhr vor dem Staatstheater zur Kundgebung „Keine Bühne für russische Propaganda, #NoNetrebko“ auf. In einer Mitteilung des Bündnisses heißt es: „Der Fall von Anna Netrebko ist leider nur ein auffälliges, aber bei weitem nicht das einzige Beispiel, wie die russische Kultur für Propagandazwecke benutzt wird.“

Protest will Instrumentalisierung von Kultur zu Propagandazwecken kritisieren

Während die freie Kultur und Kunst in Russland jahrhundertelang verfolgt und zensiert worden sei, würden regimetreue Künstlerinnen und Künstler, ein romantisiertes Russlandbild und russische Kultureinrichtungen vom russischen Machthaber als Mittel im völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine benutzt. Die Organisator:innen betonen, dass der Protest nicht gegen die Nationalität der Sängerin gerichtet sei, sondern gegen ihre Verbindungen mit dem Kreml. Die Kritik beziehe sich nicht auf die russische Kultur. Kritisiert werde die Instrumentalisierung der Kultur für Zwecke der Propaganda. (Diana Unkart)

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