RUSSLANDS VIZE-VERTEIDIGUNGSMINISTER FESTGENOMMEN

Timur Iwanow, Russlands Vize-Verteidigungsminister, ist wegen Bestechlichkeit festgenommen worden. Die Staatsführung schweigt bisher zu den Korruptionsvorwürfen. Der verstorbene Kremlkritiker Nawalny sah Iwanow schon 2022 als Profiteur in der russisch besetzen Stadt Mariupol.

In Russland ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Iwanow werde vorgeworfen, „eine Straftat nach Abschnitt 6 des Artikels 290 des Strafgesetzbuches begangen zu haben“, erklärte das russische Ermittlungskomitee am Dienstag. Gemeint ist damit Bestechlichkeit. Korruptionsvorwürfe gegen Iwanow hatte bereits im Jahr 2022 die Anti-Korruptionsstiftung des im Februar verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny erhoben.

Kremlsprecher Dmitri Peskow wird von russischen Nachrichtenagenturen mit den Worten zitiert, ein Bericht über die Festnahme Iwanows sei Präsident Wladimir Putin vorgelegt worden. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sei vorab über die Festnahme informiert gewesen. Russischen Medienberichten zufolge drohen dem 48-jährigen Iwanow bis zu 15 Jahre Haft. Iwanow arbeitete in Brennstoff- und Energieunternehmen sowie in der Moskauer Regionalregierung, bevor er 2010 ins Verteidigungsministerium wechselte. 2016 wurde er zum Vizeminister ernannt.

Iwanow ist im russischen Verteidigungsministerium der oberste Verantwortliche für den Bau militärischer Einrichtungen. Er steht auf einer Sanktionsliste der EU.

Den Recherchen von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung zufolge profitierte Iwanow persönlich von der Vergabe von Bauaufträgen in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol. Zudem soll Iwanow sich von seiner Frau scheiden haben lassen, um ihr die Umgehung von EU-Sanktionen zu ermöglichen.

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