STROMAUSFäLLE IN DREI UKRAINISCHEN REGIONEN – USA VERURTEILEN „BARBARISCHE ANSTRENGUNGEN“

Russland hat die Ukraine mit massiven Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. In drei Regionen veranlasste der staatliche Energieversorger notbedingte Stromausfälle. Laut Selenskyj zielte die russische Armee auch auf zwei Wasserkraftwerke.

Nach massiven nächtlichen russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine hat der staatliche Energieversorger Ukrenergo für drei Regionen des Landes notbedingte Stromausfälle veranlasst. Ukrenergo sei gezwungen, in den Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kirowograd „bis zum Abend notbedingte Stromausfälle zu verhängen“, erklärte das Unternehmen am Freitag. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, den Stromverbrauch einzuschränken, da durch die Angriffe mehrere Kraftwerke beschädigt worden seien.

Russland hatte nach Angaben der ukrainischen Behörden in der Nacht zum Freitag die Energieinfrastruktur in der Ukraine massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. In der Nacht gab es im gesamten Land Luftalarm. Nach Angaben des Innenministeriums in Kiew gerieten zehn Regionen im gesamten Land unter Beschuss. Dabei wurden mindestens sechs Menschen verletzt, in einigen Landesteilen fiel der Strom aus.

Nach Angaben des Energieministeriums wurden Versorgungsanlagen in vier Regionen des Landes beschädigt. Auch der Zugverkehr war teils unterbrochen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden auch zwei Wasserkraftwerke angegriffen. Es handele sich um die Anlagen Kaniw und Dnister, teilte Selenskyj auf Telegram mit. „Das Terrorland will die Umweltkatastrophe von Cherson wiederholen. Aber jetzt ist nicht nur die Ukraine in Gefahr, sondern auch Moldawien.“ Im Juni 2023 brach der Kachowka-Staudamm, das dazu gehörende Wasserkraftwerk wurde zerstört. Unmengen Wasser überfluteten weite Teile der Oblast Cherson.

Die ukrainische Luftwaffe hatte am Morgen erklärt, Moskau habe in der Nacht 99 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert, von denen 84 zerstört worden seien. Laut dem Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, schoss die Luftabwehr über der Region zehn Drohnen ab. Zudem seien über der Stadt Dnipro vier Raketen zerstört worden.

Polen lässt Kampfjets aufsteigen

Ein Kommando der polnischen Streitkräfte teilte derweil mit, dass wegen der Angriffe Kampfjets der eigenen Luftwaffe und von Verbündeten über Polen aufgestiegen seien. Dazu kam es auch schon in der Vergangenheit bei heftigen Luftangriffen auf die Ukraine. Nach etwa drei Stunden hieß es dann am Vormittag, die Aktion sei beendet.

Das Nato-Mitglied Rumänien fand dem Verteidigungsministerium zufolge Teile einer Drohne nahe seiner Grenze zur Ukraine. Diese seien am Donnerstagabend auf einer landwirtschaftlichen Fläche unweit der Donau im Osten des Landes entdeckt worden. Der Vorfall werde untersucht.

US-Botschafterin Bridget Brink verurteilte „Russlands barbarische Anstrengungen, Millionen von Männern, Frauen und Kindern den Strom zu nehmen“. „Die ganze Nacht über hat Russland rücksichtslos Raketen und Drohnen gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine eingesetzt“, schrieb sie im Nachrichtendienst X (vormals Twitter).

Russland greift die Ukraine in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskrieg regelmäßig nachts an. In den vergangenen Wochen verstärkte Moskau die Luftangriffe in Vergeltung für ukrainische Bombardierungen von russischen Grenzregionen und zielte auf wichtige Infrastruktur, etwa Elektrizitätswerke.

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