BOEING: ERSTER BEMANNTER TESTFLUG VON »STARLINER« ABGESAGT - GRUND IST EIN NEUES SICHERHEITSPROBLEM

Der erste bemannte Einsatz von Boeings »Starliner«-Kapsel verzögert sich – schon wieder. Zwei Stunden vor dem geplanten Start in Cape Canaveral wurde der Abflug abgesagt. Wegen eines neuen Sicherheitsproblems.

Rund zwei Stunden vor dem geplanten Abflug von Boeings Raumschiff »Starliner« wurde der Start verschoben. Es sei ein neues Sicherheitsproblem festgestellt worden, hieß es vom Hersteller der Trägerrakete ULA. Ein neuer Starttermin wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Bill Nelson, schrieb im Onlinedienst X, Sicherheit sei die oberste Priorität für die Nasa.

Der Abflug am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida war für Montag 22.34 Ortszeit (Dienstag 4.34 Uhr MESZ) geplant gewesen. Die Kapsel sollte bei dem Testflug die US-Astronauten Butch Wilmore, 61, und Sunita »Suni« Williams, 58, zur Internationalen Raumstation ISS bringen.

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Der erste »Starliner«-Flug mit Menschen an Bord war schon mehrfach verschoben worden. Unter anderem musste Boeing Mängel an den Fallschirmen der Kapsel sowie an ihren Kabelbäumen beheben, um das Brandrisiko auszuschalten.

In den vergangenen Jahren hatte Boeing zahlreiche technische Probleme beim »Starliner« lösen müssen – was Mehrkosten von geschätzt 1,5 Milliarden US-Dollar verursacht haben soll. Im Jahr 2019 war ein erster unbemannter Raumflug der Kapsel gescheitert. Wegen Softwareproblemen kam es beinahe zu einer Katastrophe, und das Raumschiff musste vorzeitig zur Erde zurückkehren, ohne die ISS zu erreichen. Im Mai 2022 gelang dann der erste unbemannte Flug zu der Raumstation. Doch auch danach lief es nicht wie gewünscht.

Boeing hatte gehofft, mit einem erfolgreichen Testflug zur Firma SpaceX des Multimilliardärs Elon Musk aufzuschließen. Die »Dragon«-Kapsel von SpaceX befördert bereit seit mehreren Jahren im Auftrag der Nasa Astronauten zur ISS.

Nachdem die Nasa ihr Space-Shuttle-Programm im Jahr 2011 eingestellt hatte, war die Behörde jahrelang für den Transport ihrer Astronauten zur ISS und zurück auf die Mitreiseplätze in den russischen »Sojus«-Kapseln angewiesen. Dies änderte sich erst ab dem Jahr 2020, als das private Raumfahrtunternehmen SpaceX erstmals Astronauten in einer »Dragon«-Kapsel zur ISS brachte. Die damals noch recht junge Firma von Hightech-Pionier Elon Musk hängte damit im Wettbewerb um die Wiederaufnahme der bemannten Raumflüge durch die USA den Konkurrenten Boeing weit ab. Boeing hat zuletzt vor allem mit Mängeln an Flugzeugen Schlagzeilen gemacht (mehr dazu lesen Sie hier).

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