ROAMING: 143.443 DOLLAR FüR EIN PAAR GIGABYTE: T-MOBILE-KUNDE WIRD NACH URLAUB MIT HORROR-RECHNUNG GESCHOCKT

Eine Reise in die Schweiz wurde für einen amerikanischen T-Mobile-Kunden von der Traumreise zum Horror-Trip. Schuld war eine Einstellung auf seinem Smartphone.

Es war eine Reise, die von Rene Remund und seiner Ehefrau als "magisch" beschrieben wird. Zusammen hatten die beiden in Florida lebenden Amerikaner die Schweizer Alpen erkundet. Doch als sie zurück in ihrer Heimat Dunedin waren, kam der Schock: Ihr Mobilfunk-Anbieter T-Mobile servierte ihnen eine Rechnung in Höhe eines Luxusautos.

143.443 Dollar, umgerechnet etwa 134.000 Euro, soll Remund an Handykosten verursacht haben, heißt es in der Rechnung, die dem US-Fernsehsender "ABC" vorliegt. Auf den ersten Blick erkannte Remund die Katastrophe erst gar nicht: Er dachte, es handelte sich um 143 Dollar. Erst nach einigen Tagen realisierte er, was für Unsummen der Provider von ihm verlangte. Und hielt es zunächst für einen Fehler.

T-Mobile beharrte auf Zahlung

Ein Anruf bei T-Mobile brachte aber keine Erleichterung – im Gegenteil. "Die Rechnung ist in Ordnung", erklärte ihm die Angestellte des mittlerweile eigenständigen US-Ablegers der deutschen Telekom. Remund fiel aus allen Wolken. "Wollen Sie mich veräppeln?", brachte er gerade noch heraus, erinnert er sich gegenüber "ABC". Doch die Dame blieb dabei: "Das ist der Betrag, den Sie uns schulden."

Die horrende Summe entstand durch die Roaming-Gebühren von Remunds Smartphone: Während des Trips hatte er fleißig Fotos und Videos gepostet, damit 9,5 Gigabyte Datenverkehr verursacht. Das ist zwar nicht wenig, ungewöhnlich viel ist es aber auch nicht. Das Problem: Das Datenvolumen in Übersee war nicht im Vertrag enthalten.

Kostenfalle Roaming

Dabei hatte Edmund sich sogar eigens vor solchen Kostenfallen schützen wollen. Vor der Reise hatte er einen T-Mobile-Laden aufgesucht, die Firma auf den Trip hingewiesen. Und war dort beruhigt werden. "Sie sagten, ich sei abgedeckt", erinnert er sich gegenüber "ABC". "Was auch immer sie damit meinten. Ich sei abgdeckt."

Ein Versuch, die Situation mit einem Anwalt zu klären, blieb erfolglos: Die Firma ignorierte die Anfragen. Erst eine Idee des Anwalts brachte schließlich die Lösung. Er wandte sich an "ABC" – und auf einmal ging es ganz schnell: Innerhalb weniger Tage rief ein Mitarbeiter Remund an, bot eine Stornierung der gesamten Summe an. Zur großen Erleichterung der Reisenden. Gegenüber dem TV-Sender betonte T-Mobile, dass man bei Auslandsreisen empfehle, die Verträge zu prüfen, ob sie Roaming inkludieren, – was Remund ja eigentlich getan hatte. 

Der Fall erinnert an die Anfangszeiten des Smartphones. Die damals noch relativ neuen Datentarife verursachten durch Roaming regelmäßig Extrem-Rechnungen. Zumindest innerhalb der EU ist das mit der Einführung des Europa-Roamings zum Glück nur noch selten ein Thema. Das heißt aber nicht, dass sie nicht doch vorkommen: Im Januar hatte ein österreichischer Mobilfunk-Kunde eine Rechnung von fast 100.000 Euro erhalten –ebenfalls für 10 GB Datenvolumen bei einem Schweizbesuch. Der Mobilfunk-Anbieter gab am Ende aber ebenfalls einen Fehler zu, erstattete die Kosten wieder.

Quellen: ABC, Vorarlberg Online

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