VOLLSPERRUNG IN LOHSA – GäSTEZAHLEN IN RESTAURANTS BRECHEN EIN

Vorwegweiser und Routenplaner im Internet sorgen für Irritation. Dabei sind das „Herzogs“ und die „Pyramide“ weiterhin erreichbar.

Lohsa. Drei Jahre Straßenbau gespickt mit Vollsperrung haben in Lohsa am 8. April begonnen. „Und schon am ersten Wochenende haben wir deutlich gemerkt, dass weniger Gäste kommen“, sagt André Franz, Restaurantleiter der Gaststätte „Pyramide“ am Dreiweiberner See. „Und das trotz des schönen Wetters“, merkt er an. Noch deutlicher spürte Maik Herzog, der Inhaber des Restaurants „Herzogs“ die Auswirkung der Vollsperrung der Ortsdurchfahrt im Abschnitt zwischen dem Penny-Markt und der Einmündung Waldstraße. Spontanbesucher, Urlauber und Durchreisende machen rund 40 Prozent seiner Gäste aus. „Diese Laufkundschaft fehlt komplett.“

Neben der Vollsperrung der Ortsdurchfahrt sorgen auch die Vorwegweiser für ausbleibende Gäste. Auf den Hinweistafeln wird auf die Vollsperrung in Lohsa und die Umleitungsrouten hingewiesen. Gleiches gilt für Routenplaner im Internet. Dabei sind „Herzogs“ und „Pyramide“ ebenso wie der Netto-Markt und das Wohngebiet Am See zumindest aus Richtung Hoyerswerda nach wie vor problemlos zu erreichen.

Das „Pyramiden“-Team hat daher vor, eine Tafel anfertigen zu lassen und in Hoyerswerda an einem geeigneten Standort an der Staatsstraße Richtung Lohsa zu platzieren, mit dem Hinweis, dass die Zufahrt zum Restaurant gewährleistet ist.

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Und das wird sie auch sein, wenn die aktuelle Baustelle Anfang Mai weiter wandert und dann der Abschnitt zwischen der Waldstraße und der Tankstelle bis voraussichtlich 18. Oktober komplett gesperrt ist. Denn als Übergangslösung wird es eine Art Behelfsstraße geben, die derzeit schon in Arbeit ist. Mit dieser wird sichergestellt, dass nicht nur die „Pyramide“, sondern auch das Wohngebiet Am See und der Netto-Mark weiterhin erreichbar bleiben.

Schon Kurzarbeit angemeldet

Die Erreichbarkeit des „Herzogs“, so der Kenntnisstand des Gastwirts, soll zwar über die Alte Bahnhofsstraße sichergestellt werden. Er macht sich dennoch Sorgen, spricht gar von „Katastrophe“ und rechnet mit Einbußen von 500 Euro am Tag unter der Woche. Vorsorglich hat er auch schon Kurzarbeit angemeldet. Drei Jahre vom Tourismus-Geschäft abgeschnitten zu sein, ist existenzbedrohend, weiß der Unternehmer, der froh war, dass das Geschäft nach der Corona-Krise so gut angelaufen ist und sich das Restaurant etabliert hat. Nun allerdings der Rückschlag. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt.“ Doch Maik Herzog bleibt Realist: „Sollen sie lieber komplett sperren und so schnell wie möglich die Straße bauen. Die Einbußen an Urlaubern und Laufkundschaft haben wir sowieso.“

Bauplan zu spät kommuniziert

Was der „Pyramiden“-Restaurant-Leiter André Franz und der „Herzogs“-Gastwirt gleichermaßen beklagen, ist die Einbeziehung im Vorfeld der Baumaßnahme. „Es wurde viel zu spät kommuniziert, wie der konkrete Bauplan aussieht. Man hätte sich ein halbes Jahr früher zusammensetzen und darüber sprechen sollen, wie alles am günstigsten gestaltet werden kann.“ Beiden ist zwar klar, dass nicht auf jeden Rücksicht genommen werden könne. „Es muss aber ordentlich geplant und rechtzeitig im Vorfeld mit den Betroffenen gesprochen werden. Damit man sich auf diese besondere Situation einstellen kann.“ Und die Vollsperrung der S 108 in diesem Jahr ist ja nur der Anfang. Im kommenden Jahr geht es im Abschnitt zwischen dem Penny-Markt und dem Ortsausgang in Richtung Uhyst weiter, ehe sich 2026 der Abschnitt zwischen dem Ortsaugang von Lohsa und dem Abzweig Weißkollm anschließt.

Wortmeldung in der Fragestunde

Bauchschmerzen mit der aktuellen Verkehrssituation im Zusammenhang mit dem Straßenbau haben auch Eltern und Erzieherinnen der Kita „Märchenland“. Darauf verwies Luisa Göschick vom Elternbeirat während der Einwohnerfragestunde in der jüngsten Sitzung des Lohsaer Gemeinderates. Eltern, so sagte sie, sorgen sich um Einhaltung der Abhol- und Bring-Zeiten für ihre Kinder. Sie sorgen sich um die Parkplatz-Situation im Zuge der Baumaßnahme. Erzieherinnen wiederum sorgen sich wegen der Überquerung der Straße, wenn sie mit den Kindern zur Bibliothek im Zejler-Smoler-Haus unterwegs sind.

Weitere Einwohnerversammlung

Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU) nahm die Sorgen zur Kenntnis und sicherte bald eine weitere Einwohnerversammlung zum Thema zu. „Im Zuge der Straßen-Maßnahme B 96 (in Groß Särchen – Anm. d. Red.) wurde für jedes Grundstück eine Zufahrt ermöglicht“, erinnerte er. „Ähnlich soll es im Bereich Kita Lohsa sein.“

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