EX-NATIONALCOACH UND EX-BAYER: FC BAYERN HAT NEUE TRAINER-KANDIDATEN IM BLICK

Absagen über Absagen: Das Traineramt beim FC Bayern will derzeit niemand übernehmen. Doch kein Trainer ist keine Lösung für den deutschen Fußball-Rekordmeister und so geht die Suche weiter. Während neue Namen kursieren, versteht ein früherer Münchner die ganze Aufregung nicht.

Bei der Suche nach einem neuen Trainer hat der FC Bayern München nach Sky-Informationen bei Julen Lopetegui angefragt. Der 57-jährige Spanier hatte zuletzt den englischen Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers trainiert, wo sein Vertrag Anfang vergangenen August wenige Tage vor Saisonbeginn aufgelöst wurde. Zuvor hatte Lopetegui unter anderem die spanische Nationalmannschaft, Real Madrid und den FC Sevilla betreut.

Auch die "Bild" berichtete, die Münchner prüften, ob Lopetegui als Trainer infrage komme. Demnach sollen auch der Manchester-United-Coach Erik ten Hag und Roger Schmidt von Benfica Lissabon eine Option sein. Schmidt wurde bereits in den vergangenen Wochen als Trainerkandidat beim FC Bayern gehandelt. Ende April hatte der 57-Jährige dem deutschen Rekordmeister allerdings eine Absage erteilt. "Für mich ist es eine große Ehre, Trainer von Benfica zu sein. Ich wusste genau, was ich tue, als ich einen neuen Vertrag bei Benfica unterschrieb", betonte Schmidt, der seit Mai 2022 in Lissabon im Amt ist.

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Bestrebungen, den Klub vorzeitig in Richtung FC Bayern zu verlassen, hatte der Übungsleiter da nicht. "Wenn man sich meine Karriere anschaut, dann treffe ich eine Entscheidung für einen Verein. Ich treffe nicht ein paar Monate später eine andere Entscheidung", stellte Schmidt klar. Diese Einstellung unterstrich der ehemalige Technische Direktor des FC Bayern, Michael Reschke bei Sport1. "Roger Schmidt ist jemand, der absolut mit sich selbst im Reinen ist. Um in seinem Leben das große Glück zu finden, braucht er den Trainerjob bei Bayern sicherlich nicht." Allerdings war Schmidt in den vergangenen Wochen kräftig unter Druck geraten, weil die Erfolge in dieser Saison ausbleiben.

Und so schließt Reschke eine Zusammenarbeit der beiden Parteien auch nicht konsequent aus: "Aber er würde ihn sich zutrauen - und ich ihm auch. Er ist ein Top-Mann, der überall erfolgreich war." Seine Erklärung: "Auch mit dem Umfeld könnte er umgehen. Benfica ist in Portugal ein genauso heißes Pflaster, wie es der FC Bayern in Deutschland ist. Er kann das."

Ten Hag war schon mal Münchner

Ten Hag soll sich laut "Bild" grundsätzlich den Job beim FC Bayern vorstellen können. Mögliche Argumente für eine Verpflichtung: Der 54-Jährige kennt den FC Bayern bereits aus seinen zwei Jahren bei der zweiten Mannschaft, die er 2013 bis 2015 trainierte. Zudem spricht der Niederländer fließend Deutsch - was immer als eine der liebsten Voraussetzungen genannt wird - und verfügt über zahlreiche Erfahrung auf Top-Niveau.

Der Fußball-Rekordmeister sucht nach den Absagen von Roberto De Zerbi, Ralf Rangnick, Julian Nagelsmann und Xabi Alonso weiter nach einem Nachfolger für Trainer Thomas Tuchel, der den Verein im Sommer verlassen soll. Der schloss eine Umkehr nicht völlig aus - und auch einige Fans kämpfen weiter für seinen Verbleib. Schon vor gut einer Woche hatten sie deswegen eine Online-Petition gestartet. "Wir wollen Juppel (Thomas Tuchel) und keinen Rangnick!", hatte diese zum Titel und hat mehr als 19.000 Unterschriften gesammelt - inzwischen hat Ralf Rangnick dem Klub bekanntlich abgesagt.

Tuchel ist "einer der Weltbesten"

Weil sich dann auch noch Ehrenpräsident Uli Hoeneß eingemischt und kräftig gegen Tuchel geledert hatte, wenden sich Fans nun an diesen. Sie führen die Erfolge Tuchels auf: Punkteausbeute, Halbfinale der Champions League - das spreche für den Noch-Trainer. "Thomas Tuchel ist ein überragender Trainer, einer der Weltbesten. Auf dem aktuellen Trainermarkt gibt es ohnehin keinen, der annähernd so gut ist", heißt es.

Hoeneß wird im Brief aufgefordert, über seinen Schatten zu springen und sich Fehler einzugestehen. "Uli Hoeneß, Sie haben so viele großartige Dinge für unseren FC Bayern getan. Dafür sind Ihnen die Fans des FC Bayern ewig dankbar. Die Differenzen mit Thomas Tuchel zu beseitigen und somit eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit zu initiieren, wäre eine weitere großartige Entscheidung."

Reschke versteht derweil die "ganze Aufregung nicht. Es ist kein Weltuntergang, dass der FC Bayern noch keinen Trainer gefunden hat", sagte er Sport1. An Attraktivität habe der Klub sicherlich nicht verloren. "Alle wären gut beraten, Max Eberl und Christoph Freund einfach zu vertrauen." Fakt sei, dass die Entscheidungen der Kandidaten keine gegen den Klub gewesen seien. "Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick haben sich für ihre hochinteressanten bestehenden Jobs entschieden. Das ist absolut verständlich. Der eine hat in Leverkusen alles, was er braucht. Der andere hat den Traumjob Bundestrainer inne und der Dritte wird in Österreich verehrt", sagte Reschke.

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