FC BAYERN: 1:3 IN STUTTGART, DAS PEINLICHE PECH-UND PLEITENTHEATER GEHT WEITER

Der FC Bayern setzt sein peinliches Pech- und Pleitentheater fort. Kein Trainer für die neue Saison und jetzt auch noch die Generalprobe vor dem Rückspiel des Champions-League-Halbfinals bei Real Madrid misslungen. Die Münchner verlieren 1:3 (1:1) beim Tabellendritten VfB Stuttgart.

Thomas Tuchel diskutierte im Stuttgarter Party-Lärm noch kurz mit dem vierten Offiziellen, dann flüchtete er verwarnt und mit finsterer Miene in die Kabine. Vier Tage vor dem wichtigsten Spiel des Jahres bei Real Madrid war die Stimmung beim FC Bayern inmitten aller Trainerturbulenzen mal wieder am Tiefpunkt. Wenigstens die Fans hatten dafür ein gutes Gespür und verabschiedeten ihre Mannschaft mit aufmunterndem Applaus.

Auf der Tribüne blickten Sportvorstand Max Eberl und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem 1:3 (1:1) beim VfB Stuttgart bedröppelt drein. „War total unnötig“, sagte Tuchel bei Sat.1, „in der zweiten Halbzeit hatten eigentlich wir die Chancen.“ Aber, fügte er achselzuckend hinzu, „ganz ehrlich: Wenn es ein Spiel gab, das ich so schnell wie möglich abhake, dann dieses. Es ist schon vergessen. Ich verschwende keine Minute mehr darauf.“

Ab jetzt, meinte Tuchel, zähle nur noch das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) bei den Königlichen. Doch die Sorgen wuchsen: Raphael Guerreiro musste mit einer Knöchelverletzung raus. „Dem geht's gar nicht gut, er läuft auf Krücken rum und fällt wahrscheinlich aus“, sagte Tuchel bei Sky. Eric Dier erlitt eine Kopfverletzung. „Es ist wie verhext“, meinte Tuchel geknickt, „das ist bitter, bitter, bitter für uns.“

Und dann sorgte auch noch die schier endlose Suche nach einem Tuchel-Nachfolger für weitere Unruhe. „Wir werden schon den richtigen Trainer finden“, sagte Eberl genervt. Nach den Absagen der Wunschkandidaten Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick haben sich nun Roberto De Zerbi (Brighton and Hove Albion) sowie Roger Schmidt (Benfica Lissabon) zu ihren Vereinen bekannt. Tuchel schloss sein Bleiben über den Sommer hinaus wie die Bosse abermals aus.

Ganz anders war die Stimmung beim VfB. Nach dem ersten Heimsieg gegen den großen FC Bayern seit fast 17 Jahren kletterte Trainer Sebastian Hoeneß mit Mikro in der Hand auf den Zaun vor der Cannstatter Kurve. „Ich lasse einfach mal mein Herz sprechen“, sagte er: „Ich möchte mich im Namen der Mannschaft bedanken für das, was wir erleben durften in dieser Saison, das ist unbeschreiblich!“ Riesiger Jubel.

Nachdem er in der vergangenen Saison beinahe abgestiegen wäre, spielt der VfB in der nächsten in der Champions League. Oder, wie es auf den vorbereiteten Shirts hieß: „Nach all der Sch... geht's auf die Reise!“ Hoeneß wollte das Lob dafür nicht alleine einheimsen. „Ich möchte gar nicht so lange hier oben bleiben, denn der wirkliche Applaus gebührt den Jungs da unten, die sind so überragend“, sagte er über sein Team. „Für viele hier“, meinte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, „geht ein Traum in Erfüllung, auch für mich. Die Entwicklung ist eine kleine Sensation.“

Leonidas Stergiou (29.), der frühere Münchner Wooyeong Jeong (83.) und Joker Silas (90.+3) trafen für den VfB. Harry Kane gelang per Foulelfmeter mit seinem 37. Ligatreffer der Ausgleich (37.). „Nie im Leben ein Elfmeter!“, schimpfte Waldemar Anton, der Serge Gnabry zu Fall gebracht hatte, bei Sky. Gnabry hielt dagegen: „Er trifft mich ganz klar am Auge!“ Tatsächlich war dort die linke Hand des Abwehrspielers gelandet.

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